Deutschland verfügt über eines der zuverlässigsten Stromnetze, wie der vom Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) ermittelte Wert zeigt: Demnach war im Durchschnitt jeder Stromkunde in Deutschland im Jahr 2022 gerade einmal 10,6 Minuten ohne Strom. Damit die Stromversorgung so gut bleibt müssen die Netze weiter aus- und umgebaut werden.

Mit dem Wert von 10,6 Minuten Stromunterbrechung pro Kunde pro Jahr belegt Deutschland auch im internationalen Vergleich bei der Zuverlässigkeit der Stromversorgung einen der Spitzenplätze. So lag die Strom-Unterbrechungsdauer laut FNN in den vergangenen Jahren in Österreich beispielsweise bei 23 Minuten, in Japan bei 27 Minuten und in den USA sogar bei 125,7 Minuten.
Stabile Stromversorgung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor
„In Deutschland haben wir seit jeher eine besonders hohe Versorgungssicherheit. Jedes Jahr ist die Stromversorgung weniger als eine Viertelstunde unterbrochen – das bemerken die wenigsten Menschen“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Dies sei ein herausragender Beleg für die Stabilität und Zuverlässigkeit des deutschen Stromnetzes. Er zeige, dass die beständigen Investitionen der Netzbetreiber in Infrastruktur und Netzmodernisierung Früchte trügen und Deutschland im internationalen Vergleich zu den Spitzenreitern gehöre. „Unsere Versorgungsqualität ist auf höchstem Niveau, was sowohl für Verbraucher als auch für die Wirtschaft ein wichtiger Erfolgsfaktor ist“, so Andreae weiter.
Im Vergleich zu den Vorjahren sei die Versorgungssicherheit bei zunehmender Einspeisung von Erneuerbaren Energien sogar noch besser geworden, so Andrae. Dafür sorgten die über 800 Verteilnetzbetreiber in ganz Deutschland auf regionaler und lokaler Ebene mit umfangreichem Aus- und Umbau sowie der Digitalisierung der Stromnetze. „Der Ausbau dient auch dazu, die Kundenwünsche zu erfüllen und immer mehr Wärmepumpen und Wallboxen an das Netz anzuschließen.“
Investitionen für langfristige Versorgungssicherheit
Um die Versorgungssicherheit auch künftig auf diesem hohen Niveau zu halten, müssten laut Andreae die Netze weiter aus- und umgebaut werden. Dafür seien nicht nur schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren erforderlich, sondern auch erhebliche Investitionen. „Kurzfristig sind Maßnahmen bei den PV-Anlagen zu ergreifen, um hohe Einspeisespitzen zu vermeiden. Hierfür müssen die Bundesregierung und die Bundesnetzagentur die Rahmenbedingungen schaffen“, fordert die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Es gelte, jetzt die richtigen Weichen zu stellen, um die Versorgungssicherheit langfristig zu sichern und die Energiewende weiter voranzubringen.
red