Bei der Stromerzeugung durch Windenergieanlagen ist bereits viel in Bewegung gekommen, und es tut sich weiterhin viel. Zum Beispiel bei den Genehmigungen: Im Jahr 2024 wurden laut Bundesverband Windenergie so viele Onshore-Projekte genehmigt wie noch nie – es kommen also etliche weitere Anlagen dazu.

Von einer beispiellosen Entwicklung der Genehmigungszahlen für neue Windenergieanlagen im Jahr 2024 ist die Rede in der Broschüre „Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland“. Erstellt wurde sie von der Fachagentur Wind und Solar im Auftrag des Bundesverbands Windenergie und VDMA Power Systems. „Rund 2400 Anlagen mit gut 14.000 Megawatt (MW) Leistung wurden bundesweit von den Behörden neu zugelassen“, bilanziert Jürgen Quentin, der Autor der Broschüre. Gegenüber dem Vorjahr entspreche dies einer Steigerung um 85 Prozent.
Knapp 30 Prozent der genehmigten Leistung stamme aus Nordrhein-Westfalen (4044 MW), womit das Land mit deutlichem Vorsprung das Länderranking anführt. „Zum Vergleich: Im zweitplatzierten Niedersachen wurde rund halb so viel Leistung (2061 MW) genehmigt.“ Und: „Trotz der außergewöhnlich hohen Zahl an Genehmigungsbescheiden sanken die Verfahrenslaufzeiten in den meisten Ländern deutlich.“ Im Schnitt dauerten die Zulassungsverfahren 23 Monate, so fasst es Quentin für die Broschüre zusammen – damit seien sie gut zehn Prozent schneller als im Jahr 2023 gewesen.
Ausbau der Windenergie: 70 Prozent mehr Genehmigungen
Die Fülle an Neugenehmigungen wirkte sich laut Quentin auch auf die Ausschreibungstermine aus. „Das 2024er Auktionsvolumen konnte die Bundesnetzagentur zu 90 Prozent durch Zuschläge für 11.000 MW Windenergieleistung vergeben.“ Gegenüber der Zuschlagsmenge des Vorjahres entspreche dies einem Anstieg um gut 70 Prozent.
Wind als wichtiger Stromproduzent
Laut Bundesverband Windenergie standen zum Ende des Jahres 2024 in Deutschland 28.866 Onshore-Windenergieanlagen. Neu installiert wurden 635 Onshore-Windenergieanlagen mit 3251 MW Leistung im vergangenen Jahr.
Die installierte Gesamtleistung aus Onshore-Windenergie habe demnach laut Verband bei 63.461 MW gelegen. „Auch hier führt Nordrhein-Westfalen mit 748 MW Brutto-Zubau die Länderstatistik an, gefolgt von Niedersachsen (673 MW) und Schleswig-Holstein (574 MW).“
Im Jahr 2024 wurden mit Windenergieanlagen an Land fast 112 Millarden Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt. „Damit war die Windenergie an Land, mit einem Anteil von mehr als einem Viertel, der wichtigste Energieträger der Stromerzeugung in Deutschland“, so der Verband Windenergie.
Windpark in der Eifel
Weiter geht es unter anderem mit dem Projekt „Windpark Schneifelhöhe“: Die Energieversorgung Mittelrhein (evm) hat mitgeteilt, dass der nächste Meilenstein erreicht sei – die Bundesnetzagentur habe der Betreibergemeinschaft den Zuschlag für die finanzielle Förderung aller elf geplanten Windenergieanlagen erteilt. Baubeginn soll im kommenden Jahr sein.
Der Windpark Schneifelhöhe sei mit einer Gesamtleistung von rund 77 Megawatt für die evm aktuell das größte geplante regenerative Erzeugungsprojekt und zudem eines der leistungsstärksten Windprojekte in Rheinland-Pfalz. Die jährliche Stromproduktion betrage rund 200 Millionen Kilowattstunden. Genug, um rund 160.000 Menschen ein Jahr lang emissionsfrei und klimaneutral zu versorgen.
Red.