Warum der Glasfaserausbau forciert werden muss

Viel Gesprächsbedarf rund um den Glasfaserausbau: Branchenverbände kritisieren die Telekom im Kontext des Ausbaus, etwa der VATM. Aus Sicht der Telekom aber sind die Gründe für die Kritik ausgeräumt – vielmehr müsse es jetzt darum gehen, gemeinsam mit den Kommunen die Ausbaugeschwindigkeit zu steigern.

Glasfaserausbau

Der flächendeckende Ausbau von Glasfasernetzen ist ein zentraler Schritt ins Gigabitzeitalter – und damit in die digitale Zukunft. Eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur ist unverzichtbar für Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen. Sie schafft die Grundlage für neue Arbeitsmodelle, digitale Teilhabe und innovative Bildungsangebote. Damit der Ausbau erfolgreich gelingt, braucht es ein abgestimmtes Zusammenspiel zwischen Kommunen, Netzbetreibern und der Bevölkerung. Durch koordinierte Prozesse, digitale Tools und gezielte Bürgerkommunikation lässt sich der Ausbau deutlich beschleunigen.

Wie Kommunen den Glasfaserausbau unterstützen können

Eine zentrale Aufgabe der Kommunen besteht darin, Bürgerinnen und Bürger sowie beteiligte Unternehmen frühzeitig und transparent über anstehende Baumaßnahmen zu informieren. So kann die Akzeptanz für diese essenzielle Infrastrukturmaßnahme gestärkt werden – ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Umsetzung. Je mehr Menschen sich aktiv für Glasfaser entscheiden, desto höher ist die Verbreitung der Technologie vor Ort. Auch das digitale Dienstleistungsangebot der Kommunen profitiert davon erheblich.

Ein reibungsloser Ausbau gelingt nur durch enge Zusammenarbeit aller Beteiligten. Sie erleichtert nicht nur Genehmigungsprozesse, sondern auch die praktische Umsetzung vor Ort. Problematisch bleibt allerdings, dass viele Genehmigungen noch immer analog eingereicht werden müssen – das verlängert die Verfahren unnötig. Effiziente, digitale und transparente Abläufe ermöglichen eine bessere Koordination der Baumaßnahmen und beschleunigen den gesamten Ausbauprozess. Digitale Bauplanung entlastet zudem die Kommunen und erleichtert die Trassenfindung.

Wie Bauarbeiten schneller werden

Mehr Tempo lässt sich unter anderem durch die Nutzung bestehender kommunaler Infrastrukturen wie Leerrohre oder bereits vorhandene Kabeltrassen erreichen. Das kann nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch einen umfangreicheren Ausbau ermöglichen als ursprünglich vorgesehen.

Moderne Technologien, etwa KI-gestützte Planungswerkzeuge, tragen dazu bei, Bauarbeiten effizient und mit möglichst geringem Eingriff in bestehende Strukturen durchzuführen. Auch das Trenching-Verfahren nach DIN-Norm, ein minimalinvasives Fräsen in geringer Tiefe, erlaubt die Verlegung von mehreren 100 Metern Glasfaser pro Tag und sollte daher fest in die Ausbauplanung integriert werden. So lassen sich auch die Belastungen für Anwohnerinnen und Anwohner durch Baustellen deutlich reduzieren.

Der Aufwand lohnt sich – fünf gute Gründe für den Glasfaserausbau

Zukunftssicherheit: Glasfaser bietet stabile Verbindungen und höchste Bandbreiten. Im Gegensatz zu Kupferleitungen, die bald an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, ist Glasfaser nahezu unbegrenzt leistungsfähig und ermöglicht Geschwindigkeiten im Gigabitbereich.
Wertsteigerung: Ein Haus mit Glasfaseranschluss wird für Käufer und Mieter attraktiver. Zahlreiche Studien zeigen, dass Immobilien mit schnellem Internet an Wert gewinnen.
Energieeffizienz: Im Vergleich zu Kupferleitungen verbraucht Glasfaser deutlich weniger Energie –
das schont die Umwelt und senkt auch die Betriebskosten.
Stärkung von Arbeits- und Bildungschancen: Homeoffice, digitale Weiterbildung und moderne Arbeitsmodelle werden erst durch schnelles Internet wirklich umsetzbar.
Stabilität: Die Glasfaser ist deutlich weniger anfällig für Störungen zum Beispiel durch Interferenzen paralleler Infrastrukturen oder durch Feuchtigkeit infolge extremer Witterungen. Dies wirkt sich positiv auf die Stabilität der Verbindung aus.


Die Autoren

Dr. Kristina Both ist Landesbeauftragte Politik Baden-Württemberg und Hessen bei der Deutschen Telekom. Klaus Müller ist Leiter Glasfaser bei der Telekom Deutschland.


Kristina Both, Klaus Müller

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