Eine smarte Lösung soll in Zukunft dabei unterstützen, Bäume und städtische Grünflächen in Frankfurt am Main bedarfsgerecht zu bewässern. Für andere Städte und Kommunen hat das Projekt Vorbildcharakter.

Bäume und städtische Grünflächen auch in Zeiten des Klimawandels möglichst effizient bewässern – dieses Ziel haben sich der Palmengarten und das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt am Main gesetzt. Mithilfe smarter Lösungen sollen Gärtnerinnen und Gärtner die städtischen Bäume in Zukunft bedarfsgerecht gießen können.
Das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation fördert das Projekt mit dem Namen „NEWS – Natural-digital Ecosystems for Water Savings“ mit rund 1,3 Millionen Euro, wie das Ministerium in einer Mitteilung berichtet.
Smarte Bewässerung von Grünanlagen: Frankfurt am Main als bundesweites Vorbild
„Das Projekt NEWS leistet Pionierarbeit bei der digitalen Erfassung, Auswertung und Planung einer bedarfsgerechten Baumbewässerung im urbanen Raum“, so die hessische Ministerin für Digitalisierung und Innovation Prof. Dr. Christina Sinemus über das Projekt. Es trage durch eine gezielte Bewässerung aktiv zum Ressourcenmanagement bei, was ein zentrales Element der digitalen Transformation und Kommunalentwicklung sei.
„Die während der Laufzeit gewonnenen Erkenntnisse im Reallabor Palmengarten bieten wertvolle Erfahrungswerte, nicht nur für Frankfurt, sondern auch als Blaupause für andere Städte und Kommunen bundesweit. Es freut mich daher, dass Frankfurt im Austausch mit zahlreichen Kommunen ist“, ergänzt Sinemus.
Das Grünflächenamt in Frankfurt versorgt derzeit ungefähr 7000 bis 8000 Jungbäume. Palmengarten und Botanischer Garten sind für 3800 Gehölze zuständig, die sich außerhalb der Gewächshäuser befinden. Hierbei bekommen sie den Klimawandel bereits zu spüren. Um das städtische Grün zu bewahren benötigen sie angesichts häufigerer Trockenphasen zunehmend mehr Wasser.
Smarte Bewässerung von Grünanlagen mithilfe von KI-Komponente
Im Rahmen des NEWS-Projekts wurden daher 200 Messpunkte an Bäumen im Palmengarten und im restlichen Stadtgebiet mit Sensoren versehen. Diese sollen die Saugspannung und den Wassergehalt im Boden messen. Auf Basis der gewonnen Daten soll in Zukunft eine Software, die am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik derzeit entwickelt wird, die genauen Wasserbedarfe der einzelnen Bäume ermitteln.
Schon ab diesem Herbst soll die Software so weit entwickelt sein, dass sie erstmals zum Einsatz kommen kann. Von der Datensammlung durch Sensorik über die datenbasierte Auswertung und algorithmische Routenplanung bis hin zur Übergabe an mobile Endgeräte zur operativen Umsetzung durch Gärtnerinnen und Gärtner werde das NEWS-Projekt von diesem Zeitpunkt an den kompletten Prozess abbilden.
Für eine intelligente und bedarfsorientierte Bewässerung liefern die erhobenen Sensordaten bereits jetzt eine eine solide Grundlage. Trotzdem sollen für ein möglichst genaues Ergebnis Wetter- und Umgebungsdaten ergänzend genutzt und eine KI-Komponente integriert werden. Da Bäume mit ähnlichen Parametern wie Baumart, Standort, Substrattyp oder Mikroklima gruppiert werden, muss nicht jeder Baum im Stadtgebiet mit einem eigenen Sensor ausgestattet sein.
NEWS-Projekt als Teil der Frankfurter Smart-City-Strategie
„Vitale Stadtbäume sind unerlässlich für ein gesundes Mikroklima in der Stadt“, betonte Tina Zapf-Rodríguez, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, bei der Vorstellung des Projekts. „Den Gärtnerinnen und Gärtnern im Palmengarten und im Grünflächenamt wird die Software eine große Hilfe sein. So müssen nur noch die Bäume mit tatsächlichem Bedarf versorgt werden, was Zeit, Fahrtwege und vor allem wertvolles Wasser spart.“
Das NEWS-Projekt ist ein zentraler Bestandteil der Smart-City-Strategie, die Frankfurt am Main bereits seit 2021 verfolgt.
Red.




