Impulse für die Grünpflege in Kommunen von der 25. GaLaBau

Der grüne Daumen bleibt wichtig, aber er braucht Ergänzung: Digitalisierung sowie Klimaanpassungsmaßnahmen kommen hinzu – die Grünpflege in Städten und Gemeinden bringt neue Herausforderungen mit sich. Wie kann man damit umgehen? Ideen und Impulse bot die 25. GaLaBau in Nürnberg.

25. GaLaBau
Aktuelle Herausforderungen: Potenziale von Fassaden und Dächern sollten ebenso mitgedacht werden wie das Regenwassermanagement. Foto: Adobe Stock/evannovostro

Sich für die Zukunft klimaresilient aufstellen und die Chancen der Digitalisierung nutzen: Darauf konzen-trierte sich die diesjährige internationale Leitmesse für Urbanes Grün und Freiräume. Die GaLaBau zeige Lösungen und gebe Antworten auf tägliche Herausforderungen – bei der Digitalisierung der Betriebe ebenso wie dabei, sich für die Zukunft klimafit aufzustellen, resümierte Messeleiter Stefan Dittrich. 

Lösungen gegen Extremwetterereignisse auf der 25. GaLaBau

In diesem Jahr zum zweiten Mal war auf der Messe der „grün-blaue Pfad“ zu finden. Hier standen Fragen und mögliche Lösungen im Fokus, wie sich Kommunen künftig gegen Extremwetterereignisse wie Hitze oder Starkregen aufstellen können. Stichwort Schwammstadt: Welche Maßnahmen sind für eine Realisierung erforderlich? Wie kann das Regenwassermanagement angepasst werden, um künftig die Gefahr von Hochwasser zu verringern und gleichzeitig Regenwasser für Dürreperioden zu speichern?

Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die Entsiegelung von Flächen – etwa von Parkplätzen oder von brachliegendem, betoniertem Raum. Durchlässige Oberflächen und sickerfähige Beläge können große Mengen Regenwasser aufnehmen und speichern. Rückhalteflächen, die bei Extremwetterereignissen überflutet werden, verhindern Hochwasserschäden in Straßen, an Brücken und Gebäuden. Auch begrünte Dachflächen und Fassaden sowie Parks und Grünflächen binden nicht nur Wasser, sondern tragen insbesondere im Sommer zu einem besseren Stadtklima bei.

Digitale Tools für die Grünpflege

Unter dem zweiten großen Schwerpunkt der Messe – „Innovation“ – wurden das Forum „Digitalisierung praktisch gestalten“ sowie die Gemeinschaftsstände „Young Innovators“ und „International Startup-Area“ zusammen mit den Gewinnern der Innovationsmedaille gebündelt.

Im Forum stellten Digitalisierungs- und Handwerksexperten die Chancen neuer Digitalisierungs- und KI-Tools heraus. Sie reichen von intelligenten Bewässerungssystemen und digitalem Landschaftsmanagement bis hin zu mobilen Pflege-Apps und cloudbasierten Planungssystemen. Aber auch in der Verwaltung gibt es komplexe Vorgänge, bei denen Künstliche Intelligenz Kommunen längerfristig entlasten kann.

Dabei sei deutlich geworden, dass sich die Digitalisierung und der Einsatz von KI auch in der grünen Branche zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor entwickelt – nicht nur, aber insbesondere mit Blick auf den Fachkräftemangel.

Hohe internationale Beteiligung

Das alles sind grenzüberschreitende Themen: Mit 1100 Ausstellern aus 33 Ländern präsentierte sich der Branchentreff in diesem Jahr internationaler denn je. Der Anteil der Unternehmen aus dem Ausland stieg auf 30 Prozent – sechs Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Neben Ausstellern aus Deutschland waren vor allem Vertreter aus den Niederlanden, Italien, Österreich, Belgien, Polen und Frankreich dabei.

Red.

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