Volle Sonnenpower für die Wärmeversorgung

Deutschlands größte Solarthermieanlage entsteht aktuell in Leipzig. Sie soll den Anteil der erneuerbaren Energie im Fernwärmesystem erhöhen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität, betont Sachsens Energieminister.

Deutschlands größte Solarthermieanlage
Versorgungssicherheit, Klima- und Artenschutz: Das sind wesentliche Ziele der von Deutschlands größter Solarthermieanlage in Leipzig-Lausen. Foto: Leipziger Stadtwerke

Im Leipziger Stadtteil Lausen soll die bundesweit größte Solarthermieanlage entstehen. Der Bau hat im März 2024 begonnen. Bei der Solaranlage mit 41 MW Leistung setzen die Leipziger Stadtwerke auf moderne Technik und eine naturnahe Bewirtschaftung der Fläche, heißt es in einer Pressemeldung.

Wolfram Günther, sächsischer Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, betont die Bedeutung der Anlage: Leipzig und seine Stadtwerke gehen voran beim Aufbau einer klimaneutralen Wärmeversorgung. „Die neue Solarthermie Leipzig West zeigt, wie erneuerbare Energien und Artenschutz verbunden werden können. Leipzig stellt die Energiewende auf viele verschiedene Standbeine – von Projekten mit grünem Wasserstoff über Windenergie sowie Photovoltaik auf kommunalen Gebäuden bis hin zur nun entstehenden Solarthermie-Anlage im Leipziger Westen. Das alles sind wichtige Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität.“

Mit der Solaranlage wollen die Leipziger Stadtwerke den Anteil der erneuerbaren Energie im Fernwärmesystem erhöhen. Im Sommer soll die Anlage laut Prognosen täglich bis zu rund 20 Prozent für den Leipziger Wärmebedarf liefern. Über das Jahr sind es im Schnitt rund zwei Prozent.

Geplante Fertigstellung: Ende 2025

„Ende des Jahres 2025 soll die Anlage fertiggestellt sein und ab 2026 Wärme einspeisen“, so Maik Piehler, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. Rund 40 Millionen Euro investiert das Versorgungsunternehmen in das Projekt. Davon werden rund 16 Millionen Euro gefördert.

Den Auftrag zum Bau der Solarthermieanlage erhalten hat das Unternehmen Ritter XL Solar. Es setze auf sein modernstes, intelligentes System, so die Verlautbarung aus den Stadtwerken: Ein Algorithmus steuert die Anlage so effizient wie möglich. „Die Technik misst die Sonneneinstrahlung im Kollektorfeld und steuert entsprechend die Fließgeschwindigkeit des Wassers, das in den Kollektoren erhitzt wird“, erläutert Projektingenieur Paul Gaspar. „Je weniger Sonne scheint, desto langsamer fließt das Wasser, um sich zu erwärmen. Der Vakuumkollektor funktioniert zudem wie eine Thermoskanne – innen heiß, außen kalt.“

Naturraum unter Deutschlands größter Solarthermieanlage

Das bis zu 110 Grad heiße Wasser soll in Zukunft durch die nahen Fernwärmeleitungen zu den Kunden in Leipzig gelangen. „Dieser Ort ist ideal, weil die Flächenausrichtung gut ist, die Leitungen bereits in unmittelbarer Nähe vorbeiführen und bestehende Standorte wie zum Beispiel unser Blockheizkraftwerk Leipzig-West in direkter Nachbarschaft sind“, sagt Stadtwerke-Projektleiter Erik Jelinek.

Nach der Bauzeit werde sich die Natur den Raum unter den Kollektoren wieder zurück holen, betont er. Der Großteil des Areals sind nicht versiegelte Flächen, Blühwiese, Obstbäume und Mischhecken. Damit das Grün unter und zwischen den Kollektoren kultiviert wachsen kann, soll vor Ort eine Schafherde weiden.

Red.

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