Ein Beispiel dafür, wie öffentliche WLAN-Hotspots auch auf dem Land ankommen, ist das Förderprogramm „Digitale Dorflinde“ für hessische Städte und Gemeinden. Digitalministerin Kristina Simenus zieht eine positive Zwischenbilanz.
Ob in der Arbeitswelt oder im Privatleben, in der Stadt oder auf dem Land, bei Jungen wie bei Älteren — die Digitalisierung hat in allen Lebensbereichen einen enormen Schub erfahren und ist inzwischen ein fester Bestandteil unseres Alltags. Das zeigt sich beim mobilen Arbeiten und bei Videocalls mit Freunden und Bekannten ebenso wie bei den vielen Smart City-Projekten.
Bei all dem sind — neben einem flächendeckenden Mobilfunknetz — stabile, sichere und leicht zugängliche WLAN-Netze eine wichtige Voraussetzung. Von ihnen profitieren nicht nur die Nutzerinnen und Nutzer, sondern vor allem auch Gewerbetreibende, die durch eine verbesserte Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums neue Umsatz- und Marketingmöglichkeiten erschließen können. Damit gewinnen auch unsere Innenstädte und Ortskerne insgesamt an Attraktivität.
Einrichtung kommunaler WLAN-Hotspots
Die Förderung und der Ausbau von frei zugänglichen öffentlichen WLAN-Infrastrukturen ist daher eine wichtige Säule der Gigabitstrategie Hessen. Als Hessische Landesregierung unterstützen wir unsere Kommunen bereits seit September 2018 mit dem Förderprogramm „Digitale Dorflinde – WLAN-Förderung für hessische Kommunen“ bei der Einrichtung kommunaler Hotspots. Und das mit großem Erfolg:
- Bisher haben mehr als 245 Kommunen einen Förderbescheid erhalten.
- Seit Förderstart wurden mehr als 3300 Hotspots bewilligt.
- In ganz Hessen sind bereits über 3000 „Digitale Dorflinden“ in Betrieb.
- Sogar auf Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe, können Bürger und Touristen kostenfrei surfen.
- In Steinbach (Taunus) gibt es zudem die ersten beiden „Digitalen Dorflinden“ in Hessen, die mit Solar betrieben werden und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Das große Interesse der Kommunen zeigt, dass wir mit unserem Förderprogramm die Bedürfnisse der Menschen erkannt haben und die richtige Unterstützung bieten. Mittlerweile wurden die „Digitalen Dorflinden“ mehr als 35 Millionen Mal genutzt. Gerade in ländlichen Regionen und für den Tourismus sind die WLAN-Hotspots eine enorme Bereicherung, was sich auch in den Nutzungszahlen widerspiegelt.
Mehr Power für Vernetzung
Aufgrund des großen Erfolgs haben wir das Förderprogramm umfassend weiterentwickelt und fortgeschrieben, insbesondere um die Kommunen in Zeiten stark gestiegener Installationskosten zu unterstützen. So gibt es seit November 2022 pro Hotspot nicht mehr bis zu 1000, sondern bis zu 1500 Euro, und jede Kommune kann 40 statt bisher 20 Hotspots beantragen. Somit verdreifacht sich das Gesamtfördervolumen je Kommune auf bis zu 60.000 Euro. Der Eigenanteil der Kommunen bleibt bei zehn Prozent.
Bei der Konzeption des Programms wurde von Beginn an großer Wert auf eine unbürokratische und einfache Ausgestaltung gelegt, um es vor allem auch für ländliche, oft kleine Kommunen attraktiv und praxistauglich zu gestalten. Nur so konnten in einer solch kurzen Förderspanne derart viele lokale WLAN-Netze neu geschaffen werden.
WLAN-Hotsports mit hohem Sicherheitsstandard
Beim Thema Datenschutz bieten die „Digitalen Dorflinden“ aufgrund verschiedener Filter einen hohen Sicherheitsstandard:
- Die WLAN-Hotspots der „Digitalen Dorflinden“ sind an der SSID-Kennung „Hessen-WLAN“ und der Hessenmarke bei der Anmeldung erkennbar.
- Ein Jugendschutzfilter sowie ein Contentfilter schützen vor rechtlich oder moralisch bedenklichen, jugendgefährdenden Inhalten und blockieren potenziell gefährliche Websites.
- Es werden keine persönlichen Daten gespeichert.
- Die Sichtbarkeit der Nutzerinnen und Nutzer sowie der Zugriff auf Dateien untereinander ist nicht möglich.
Dadurch sollen die Privatsphäre umfassend gewährleistet und die Teilnehmer vor unerwünschten Zugriffen geschützt werden. Wir schaffen immer mehr Zukunftsorte in ganz Hessen und machen Tempo bei der Digitalisierung. Der Ausbau von öffentlichen WLAN-Infrastrukturen mit unseren „Digitalen Dorflinden“ ist dabei ein wichtiger Baustein und integraler Bestandteil digitaler Kommunen und Regionen gerade im ländlichen Raum.
Auch beim Mobilfunkausbau drücken wir mit unserer 100-Prozent-Förderung beim Mobilfunkförderprogramm und auch mit unserem neuen Standorterfassungstool (https://standorterfassungstool-hessen.ingrada.de/) noch einmal deutlich aufs Tempo: Hier können Kommunen, Landkreise, Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen potenziell geeignete Standorte für Mobilfunkmasten proaktiv melden. Diesen erfolgreichen Weg wollen wir auch in Zukunft weitergehen und die Digitalisierung zum Wohle der Menschen in Hessen weiter aktiv gestalten.
Die Autorin
Prof. Dr. Kristina Sinemus ist in Hessen Ministerin für Digitalisierung und Innovation.
Kristina Sinemus