Geestlands rollendes Rathaus

Den Personalausweis einfach direkt vor der Haustüre beantragen – diesen Service bietet die Stadt Geestland künftig ihren Bürgern mit dem „rollenden Rathaus“.

Rollendes Rathaus
Geestlands Bürgermeisterin Gabi Kasten und Flögelns Ortsbürgermeister Claus Seebeck mit dem sogenannten Bürgerkoffer vor dem bunten Elektrobus zeit:maschine. Gemeinsam bilden sie ab Mitte Juli Geestlands rollendes Rathaus. Foto: Stadt Geestland

Bisher mussten Geestländer das Bürgerbüro in Langen oder Bad Bederkesa aufsuchen, um einen Personalausweis zu beantragen. Künftig lässt sich das auch im rollenden Rathaus erledigen. Denn die Stadt Geestland fährt ab sofort jeden Monaten eine andere Ortschaft an und bietet ihre Bürgerdienste quasi vor der Haustüre an. Ein weiterer Schritt hin zu mehr Bürgernähe, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.

Los geht es am 10. Juli in Flögeln. Dort können die Bürger im Jan-Christopher-Hus von 14 bis 16 Uhr einen neuen Personalausweis beantragen. Angeboten werden sechs Termine, die im Vorfeld online auf der Homepage der Stadt oder telefonisch gebucht werden können. Wie im klassischen Bürgerbüro auch benötigen sie dafür Passbild, Geburts- oder Heiratsurkunde sowie den alten Ausweis. Pro Monat wird Geestlands rollendes Rathaus dann künftig jeweils eine Ortschaft anfahren. Die Termine und Standorte werden rechtzeitig vorab auf der städtischen Webseite und über die Presse veröffentlicht.

Rollendes Rathaus mit Bürgerkoffer und zeit:maschine

Doch welche Technik steckt eigentlich hinter dem rollenden Rathaus? Die Stadt Geestland hat schon seit vielen Jahren den sogenannten Bürgerkoffer im Einsatz – ein Laptop, der sich über Mobilfunk ins Internet einwählt und unter anderem mit einer Kamera und einem Fingerabdruckscanner ausgestattet ist. Damit fahren Mitarbeitende des Bürgerbüros auf Anfrage zu älteren, nicht mehr mobilen oder eingeschränkt mobilen Bürgern nach Hause und beantragen gemeinsam mit ihnen Personalausweise.

„Mit dem rollenden Rathaus entwickeln wir dieses Angebot nun weiter und machen die moderne Technik noch mehr Menschen zugänglich“, erklärt Geestlands Bürgermeisterin Gabi Kasten. Das Ziel: kürzere Wege, mehr Flexibilität. Demnächst wird die Stadt Geestland im rollenden Rathaus neben der Beantragung von Personalausweisen auch noch weitere Dienstleistungen anbieten. Hierfür hat die Verwaltung einen weiter entwickelten Bürgerkoffer bei der Bundesdruckerei in Berlin bestellt. „Sobald dieser eintrifft, werden wir das Angebotsspektrum unseres rollenden Rathauses ausweiten“, kündigt Gabi Kasten an.

Für den Transport des Bürgerkoffers nutzt die Stadt Geestland ein ganz besonderes Fahrzeug: einen bunten Elektrobus namens zeit:maschine. Diesen hat die Verwaltung im Zuge des Modellprojekts Smart City beschafft, um die Bürger zu verschiedenen Digitalisierungsthemen zu beteiligen. Seit Ende August 2023 tourt die Stadt mit dem Kleinbus durch die Ortschaften. „Der Ansatz, dass wir direkt zu den Menschen in die Ortschaften kommen, hat sich bewährt. So kam die Idee zustande, die zeit:maschine mit dem Bürgerkoffer zu verbinden – Verwaltungsdienstleistungen kombiniert mit Bürgerbeteiligung“, berichtet die Bürgermeisterin.

Bei Kaffee und Kuchen mit Bürgern ins Gespräch kommen

In der Praxis sieht das dann so: Beim ersten Termin am 10. Juli ist nicht nur ein Mitarbeiter des ürgerbüros vor Ort, sondern auch zwei Mitglieder des Smart-City-Teams der Stadt Geestland. Diese informieren parallel über das Modellprojekt und stehen für Fragen rund um die Digitalisierung in Geestland zur Verfügung.

Für die Besucher des rollenden Rathauses stehen außerdem Kaffee und Kuchen bereit. „Das rollende Rathaus ist damit auch eine gute Möglichkeit, um mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen, Ideen zu sammeln und zu schauen, wo gerade der Schuh drückt“, sagt Gabi Kasten.

red.