„Der Startschuss für ein souveränes europäisches KI-Ökosystem“: KI-Assistenz F13 wird Open-Source-Software

Die KI-Assistenz F13 der Landesverwaltung Baden-Württemberg steht ab sofort als Open-Source-Software zur Verfügung. Die vollständig souveräne KI-Assistenz soll die Modernisierung der Verwaltungen vorantreiben.

KI-Assistenz F13
Die KI-Assistenz F13 soll dazu beitragen, Verwaltungen zu modernisieren. Nun steht sie als Open-Source-Software bereit. Foto: Adobe Stock/phimprapha

Ein Meilenstein für Künstliche Intelligenz (KI) in der öffentlichen Verwaltung ist erreicht: Die KI-Assistenz F13 der Landesverwaltung Baden-Württemberg steht ab sofort als Open-Source-Software zur Nachnutzung und gemeinsamen Weiterentwicklung bereit.

Wie die Landesregierung in einer Mitteilung berichtet, schafft Baden-Württemberg damit ein KI-Angebot, das sowohl Bund und Länder als auch Kommunen einsetzen können. Das Land lädt alle Interessierten ebenso wie Expertinnen und Experten zur Zusammenarbeit ein.

KI-Assistenz F13 für eine moderne und souveräne Verwaltung

„Verwaltungsmodernisierung muss mehr sein als eine bloße Ankündigung. Sie muss von uns allen auch tatsächlich vorangetrieben werden“, erklärte Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Jörg Krauss. „Mit dem Schritt zu einer offenen und anschlussfähigen KI-Lösung leisten wir unseren Beitrag dazu. Deshalb spreche ich eine herzliche Einladung an alle Interessierten aus, mitzuwirken. Mit vereinten Kräften können wir eine echte Veränderung bewirken und zugleich die Souveränität der Verwaltung stärken. Gemeinsam für einen modernen Staat.“

F13 kann überall dort eingesetzt werden, wo Datenschutz und Souveränität bei der Datenverarbeitung von Bedeutung sind – aber auch darüber hinaus. Es ist auf allen modernen Betriebsumgebungen lauffähig und verwendet etablierte Open-Source-Komponenten. Als modellagnostisches Programm kann es zudem mit jedem verfügbaren KI-Modell verwendet werden. Dies sichere die technologische Unabhängigkeit langfristig und stelle zugleich sicher, dass technologische Neuerungen schnell verfügbar seien.

Die F13-Open-Source-Community soll die Weiterentwicklung vorantreiben

Ministerialdirektor Stefan Krebs sagte: „Der Weg hin zu F13-Open-Source war für uns auch eine strategische Entscheidung. Der Bund, 16 Länder und allein in Baden-Württemberg 1101 Gemeinden müssen sich auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz einstellen“, betont Ministerialdirektor Stefan Krebs. „Wie könnten all die Bedarfe besser gebündelt und umgesetzt werden, als gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die auf einheitlichen technischen Standards beruhen? Gelingt uns die Bündelung von Entwicklungsleistungen, setzen wir enorme Kräfte frei. Das Wichtigste dabei: Der Launch von F13-OS ist der Startschuss für ein souveränes europäisches KI-Ökosystem für öffentliche Stellen auf Basis von F13.“

Bereitgestellt wird die Software auf der Plattform opencode des Zentrums für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung (ZenDIS). Zudem gebe es ab sofort eine offene F13-Open-Source-Community, die die verschiedenen Entwicklungsleistungen koordiniere. Sobald eine KI-Lösung entwickelt sei, könne sie von allen nachgenutzt werden. Dies ermögliche es, dass sich Start-ups und KMU sowie die Innovationsökosysteme im Land an der Weiterentwicklung von KI-Lösungen beteiligen können.

Red.


Über die KI-Assistenz F13

Die KI-Assistenz F13 des Innovationslabors Baden-Württemberg verfügt in der Vollversion derzeit beispielsweise über einen KI-Chatbot. Außerdem ist es mit ihrer Hilfe möglich, in Verwaltungsdokumenten zu recherchieren und Dokumente zusammenzufassen. Betrieben wird die Software im Rechenzentrum der landeseigenen IT-Dienstleisterin IT Baden-Württemberg (BITBW). Das Innovationslabor Baden-Württemberg (InnoLab_bw) und der PD – Berater der Öffentlichen Hand haben die Software entwickelt.


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