Digitalisierung in der Baubranche: Wie sich die Transformation realisieren lässt

Die Digitalisierung hat die Baubranche erreicht, doch vielerorts mangelt es noch an einer durchgängigen Umsetzung. Eine aktuelle Studie beleuchtet, wo Unternehmen bereits digital vorangekommen sind – und an welchen Stellen weiterhin Handlungsbedarf besteht.

Digitalisierung in der Baubranche
Digitale Lösungen am Bau: Trotz zahlreicher Fortschritte bleibt die konsequente Umsetzung eine Herausforderung für viele Unternehmen der Branche. Foto: Adobe Stock/Thanadon88

Die digitale Transformation ist in der Baubranche angekommen, hat sich jedoch noch nicht vollständig etabliert. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie „Der digitale Reifegrad der deutschen Baubranche“, die in Kooperation von vobapay und dem Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Trier entstanden ist. An der Befragung nahmen Unternehmen aus verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette der Bauindustrie teil, so vobapay in einer Mitteilung.

Zahlreiche Unternehmen haben der Studie zufolge bereits wesentliche digitale Grundlagen etabliert – beispielsweise bei der IT-Infrastruktur oder im alltäglichen Gebrauch digitaler Tools. Zudem setzen sich Führungskräfte verstärkt für die digitale Weiterentwicklung ein.

Gleichzeitig treten deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Unternehmensarten zutage, ebenso wie strukturelle Defizite in den Bereichen Strategie, Umsetzung und kulturelle Verankerung. Die Analyse zeigt: Die Potenziale der Digitalisierung werden wahrgenommen, jedoch mangelt es häufig noch an konsequenter Umsetzung und interner Akzeptanz.

Digitalisierung in der Baubranche als „strategische Daueraufgabe“

Sieben Prozent der befragten Unternehmen berichteten im Rahmen der Studie, ihre Digitalstrategie vollständig realisiert zu haben. Weiterer Handlungsbedarf zeigt sich aus Sicht der Mitarbeitenden: Obwohl 92 Prozent der Befragten angaben, ihre Teams in digitale Projekte einzubinden, beobachten lediglich 19 Prozent eine ausgeprägte Offenheit für Veränderungen. In vielen Fällen stößt die Anpassungsfähigkeit somit an ihre Grenzen.

„Die Ergebnisse zeigen deutlich: Die Branche ist bereit, aber es fehlt noch an Durchgängigkeit, Orientierung und Ressourcen“, so Prof. Dr. Udo Burchard, Wissenschaftlicher Leiter für den Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Trier. „Digitalisierung muss stärker als strategische Daueraufgabe verstanden werden.“   

Auffällig ist vor allem, dass Dienstleister beim Einsatz moderner IT- und Cloud-Lösungen vorne liegen. Händler hingegen haben beispielsweise bei der Prozessautomatisierung noch erheblichen Nachholbedarf. Hier liegt der Digitalisierungsanteil lediglich bei 32 Prozent. Im Durchschnitt erreicht der digitale Reifegrad bei Strategien und Marketing einen Anteil von 62 Prozent.

Voraussetzungen für den digitalen Fortschritt

Beim Thema Bezahlen zeigt sich ein interessantes Entwicklungspotenzial: Zwar stellen bereits 76 Prozenz der befragten Unternehmen digitale Zahlungsmethoden bereit, jedoch verfügen nur etwa ein Drittel über automatisierte und integrierte Zahlungsprozesse. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass gerade in diesem Bereich beträchtliche Effizienzpotenziale bislang ungenutzt sind.

Digitaler Fortschritt zeigt seine volle Wirkung, wenn strategische Zielsetzungen, digitale Fähigkeiten, moderne Technologien und die Erwartungen der Kundschaft konsequent zusammengeführt werden.

Entscheidend sind hierbei praxisorientierte Digitalstrategien, gezielte Investitionen in die Weiterbildung der Teams, eine umfassende Vernetzung der Systeme sowie ein verstärktes Augenmerk auf die steigenden digitalen Anforderungen der Kundinnen und Kunden.

Red.

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