Schwimmbadsanierung in Esslingen

Das Merkel‘sche Schwimmbad in Esslingen ist eines der letzten erhaltenen Jugendstilbäder Deutschlands. Von September 2023 bis Mitte 2025 findet die aufwendige Schwimmbadsanierung inklusive Modernisierung statt.

Sanierung des Schwimmbades
Für die Esslinger viel mehr als „nur“ ein Bad zum Entspannen: Das Merkel‘sche Schwimmbad nutzen Schulen für den Schwimmunterricht und Vereine für den Schwimmsport. Jetzt steht eine große Schwimmbadsanierung an. Foto: Stadt Esslingen

Mit einer umfassenden Schwimmbadsanierung macht Esslingen das zum Teil beinahe 120 Jahre alte Bad fit für die Zukunft. Für die Esslinger ist das Hallenbad mitten in der Stadt viel mehr als nur eine Sportstätte: „Das Merkel‘sche Schwimmbad ist nicht nur ein kulturelles Erbe, hier lernen unsere Kinder schwimmen und unsere Vereine und Schulen treiben Sport“, sagt Esslingens Erster Bürgermeister Ingo Rust. „Mit dieser Sanierung schaffen wir die Voraussetzungen für ein modernes, barrierefreies und nachhaltiges Schwimmbad, das für zukünftige Generationen erhalten bleibt.“

Kostenpunkt der Sanierung und Modernisierung des Bades: rund 12,5 Millionen Euro. Möglich ist dies trotz der finanziell angespannten Lage dank einer Fördersumme von gut 5,62 Millionen Euro aus dem Förderprogramm des Bundes zur „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“.

Von Esslinger Wollfabrikant gestiftetes Jugendstilbad

Erbaut wurde das Jugendstilbad 1905 bis 1907. Gestiftet vom namensgebenden Esslinger Wollfabrikanten Oskar Merkel wurde das Schwimmbad Ende der 1960er Jahre um eine Schwimmballe mit 25-Meter-Becken mit Sprunganlage, Sanitär- und Umkleidebereich sowie einem Lehrschwimmbecken im Untergeschoss erweitert. 2005 kam im Ober- und Dachbereich eine Saunaanlage mit Außenbereich hinzu.

Nach dem Umbau werden Besucher die imposante Eingangshalle im Jugendstil durch den historischen Eingang betreten. Sie wird wieder der zentrale Mittelpunkt und erhält einen Wartebereich. Hierfür wird der Kassenbereich verlagert, und es gibt einen neuen Zugang zu Umkleiden und Schwimmhalle. Für Barrierefreiheit im Schwimmbadbereich sorgen zwei Aufzugsanlagen.

Förderung der Schwimmbadsanierung durch den Bund

Ein Hauptgrund für die Förderung durch den Bund ist die verbesserte Dämmung: Um die Buntglasfenster zu erhalten, wird eine neue Außenfassade vor der Gebäudehülle angebracht. Im Zuge der Sanierung werden zudem die zeitgemäßen Brandschutzanforderungen umgesetzt und Betriebsabläufe optimiert.

In der Schwimmhalle sowie im Lehrschwimmerbecken werden jeweils der Boden und die Wände neu gefliest und die abgehängte Decke erneuert. Beide Becken erhalten eine Edelstahlauskleidung  sowie neue Beckenköpfe. So endet der Wasserspiegel künftig nicht mehr unterhalb der Beckenkannte, sondern auf gleicher Höhe.

In der Schwimmhalle wird die nicht mehr zulässige Sprunganlage durch eine Drei-Meter-Plattform und ein Ein-Meter-Sprungbrett ersetzt. Statt der bisherigen Tribüne wird es künftig Sitzbänke und Wärmeliegen geben.

Betriebskosten werden gesenkt

Generalsaniert und ausgetauscht werden des Weiteren Teile der haustechnischen Anlagen sowie die gesamte Badewassertechnik. Die verbesserte Aufbereitung in allen Beckenkreisläufen spart Wasser- und Energiekosten. Zudem soll das Abwasser des Bades künftig gesammelt und vom Grünflächenamt zum Gießen genutzt werden. In Kombination mit der neuen Fassadendämmung können auf diese Weise die Betriebskosten erheblich gesenkt werden.

Ursprünglich war die Wiedereröffnung für Anfang 2025 geplant. Sie verzögert sich aber, weil die Erneuerung der Badewassertechnik komplexer ist als gedacht. Voraussichtlich können Schulen und Vereine das Schwimmbad ab Mitte April 2025 nutzen. Alle anderen werden voraussichtlich ab September 2025 ihre Bahnen wieder im Merkel‘schen Schwimmbad ziehen können.                

Birgit Kalbacher

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