Ein kleiner, aber wichtiger Schritt der Bayreuther Stadtwerke, um das Klima zu schonen: Wenn an Sommertagen Abkühlung und Badespaß gesucht werden, ist oben auf dem Dach des Kreuzsteinbads eine Photovoltaikanlage bereit – bei bestem Wetter kann es damit selbst für einen Teil seines Strombedarfs sorgen.
Die Sonne genießen – und mit ihrer Hilfe Strom erzeugen: So soll die neue Badesaison des Bayreuther Kreuzsteinbades beginnen. Auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern werden auf beiden Hallendächern – über den Umkleidekabinen, den Duschen und dem Tischtennisbereich – 540 Photovoltaikmodule installiert. Bis zum Start der Freibadsaison soll die Anlage ans Netz gehen und dann jedes Jahr rund 240.000 Kilowattstunden Strom erzeugen: genug für knapp 100 Durchschnittshaushalte.
Ziel der Stadtwerke Bayreuth ist es aber erst einmal, das Freibad mit dem Sonnenstrom zu versorgen, erklärt Geschäftsführer Jürgen Bayer. „Das Kreuzsteinbad braucht pro Jahr 275.000 Kilowattstunden Strom. Immerhin müssen große Pumpen jeden Tag tausende Kubikmeter umwälzen, damit die Wasserqualität stimmt. Außerdem ist der Motor der Welle ein großer Verbraucher. Wir rechnen damit, dass wir künftig etwa die Hälfte unseres Strombedarfs mithilfe der neuen PV-Anlage decken können.“
Die richtige Zeit für die Investition
Rund 200.000 Euro kostet die Anlage. „Inzwischen hat sich die Situation im Bereich großer PV-Anlagen glücklicherweise deutlich verbessert“, sagt Bayer. „Die Preise für PV-Module sind deutlich gefallen, weswegen jetzt der wirtschaftlich richtige Zeitpunkt ist, dieses Projekt anzugehen. Auch in deutlich größerem Maßstab: In der Saas planen wir derzeit eine PV-Freiflächen-Anlage mit einer Spitzenleistung von rund 17 Megawatt.“ Sinnvoll sei die PV-Anlage im Kreuzsteinbad in jedem Fall: „Die Anlage produziert am meisten Strom von Mai bis September – also genau dann, wenn das Freibad geöffnet ist. So vermeidet sie jedes Jahr rund 140 Tonnen CO2.“
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) begrüßt das Projekt der Stadtwerke als willkommene Unterstützung für die Bemühungen der bayerischen 74.000-Einwohner-Stadt, beim Thema erneuerbarer Energien voran zu kommen. „Die Stadt selbst hat im vergangenen Jahren ein gutes Dutzend ihrer Liegenschaften auf ihr Solarpotenzial hin untersucht. In den Gremien haben wir grünes Licht für eine maximale Belegung dieser Liegenschaften gegeben, die zügig umzusetzen sind.“
Ergänzend hierzu hat der Stadtrat ein Steuerungskonzept für Freiflächenphotovoltaik verabschiedet. „Auch auf Freiflächen stellt Photovoltaik ein enormes Potenzial für die Energiegewinnung in unserer Stadt dar“, betont Ebersberger.
Uwe Kasel, Leiter des Kreuzsteinbades, steht hinter der neuen PV-Anlage: „Es ist toll, dass wir hier zu Bayreuths Klimaschutzzielen beitragen können, was uns in unserer täglichen Arbeit schon ohnehin stark beschäftigt.“ Beispielsweise nutze das Freibad zur Beheizung des Wassers bereits die Abwärme aus dem Stadtwerkegebäude in der Birkenstraße. „Wir hegen und pflegen zudem unsere Wasseraufbereitungstechnik, damit wir kostbares Trinkwasser sparen können. Und beim Thema Wasser setzen wir ebenfalls aufs Sparen, weil wir während der Trockenperioden im Sommer den Rasen nicht mehr bewässern.“
Red.