Recyclingtechnik nimmt Schlüsselrolle ein

Wie lassen sich Ressourcen effizient nutzen, Reststoffe sorgfältig aufbereiten und Abfälle umweltgerecht entsorgen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der parallel Anfang Oktober in Dortmund stattfindenden Fachmessen SOLIDS & RECYCLING-TECHNIK Dortmund. Rund 400 Aussteller und ein umfangreiches Rahmenprogramm präsentierten den Fachbesuchern aktuelle Trends, innovative Konzepte und neue Technologien der Recyclingtechnik.

Recyclingteschnik
Auf der SOLIDS & RECYCLING-TECHNIK Dortmund konnten sich die Fachbesucher zwei Tage lang über die neuesten Technologien zur effizienten Bewältigung der vielfältigen Materialströme informieren. Foto: Adobe Stock/nordroden

Die mehr als 4100 Fachbesucher der SOLIDS & RECYCLING-TECHNIK Dortmund zogen eine ebenso positive Bilanz wie die rund 400 Aussteller. Der Schwerpunkt der beiden Fachmessen für das verarbeitende Gewerbe und die Recyclingbranche, die sich mit der Wiederaufbereitung von Abfallprodukten befasst, liegt insbesondere in neuen Technologien zur effizienten Bewältigung der vielfältigen Materialströme. Dazu gehört neben der Verarbeitung auch die Handhabung und Lagerung sowie der Transport und die Analyse von Schüttgütern.

Angesichts des zunehmenden Bewusstseins der Ressourcenendlichkeit und der zunehmenden globalen Umweltproblematik nimmt die Bedeutung der Recyclingbranche in den vergangenen Jahren stetig zu. Effektives Recycling ist unerlässlich geworden. Gleichzeitig stellt das Sammeln, Sortieren und Wiederverwerten von Abfällen die Unternehmen ebenso wie die Kommunen vor große Herausforderungen. Mit Hilfe neuer technologischer Entwicklungen können, unterstützt durch Automatisierung und Digitalisierung, lassen sich die Prozesse in der Recyclingtechnik zunehmend effizienter gestalten. Auf diese Weise können mehr Wertstoffe mit weniger Aufwand aufbereitet und wiederverwertet werden. Das spart Ressourcen, Energie und verringert damit den CO2-Ausstoß.

Ökologische und ökonomische Vorteile der Recyclingtechnik

Aufgrund der riesigen, weltweiten Stoffströme sind Kooperationen, die Zusammenarbeit und der Wissensaustausch zwischen Kommunen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen für die Entwicklung neuer Technologien unerlässlich. Dabei spielt die Recyclingtechnik auch eine Schlüsselrolle auf dem Weg zu einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Gesellschaft. Gleichzeitig bietet sie Unternehmen und Kommunen neben ökologischen auch eine Reihe ökonomischer Vorteile.

Und so lagen die Schwerpunkte der diesjährigen Fachmesse sowohl bei den Ausstellern, mit zahlreichen Branchengrößen, als auch bei den Vorträgen auf den Themen Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Prozessautomatisierung. Hochkarätige Referenten lieferten dem Fachpublikum in ihren Vorträgen Impulse für die Zukunft der Schüttgut- und Recyclingindustrie. So führte beispielsweise KI-Expertin Christiane Reichwein in die Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz ein und Jan Eilers, Senior Project Manager der Horváth & Partner GmbH zeigte gemeinsam mit Principal Dr. Markus Stoffel auf, wie sich Produkte und deren gesamter Lebenszyklus nachhaltig gestalten lassen.

Zufrieden zeigten sich auch die neun Jungunternehmer in der Start-up Area, wonach sich viele Gespräche bereits um konkrete Projekte drehten.

Großer Erfolg: Der erste „BULK MASTERS“ Hackathon

Das neue Side-Event, der „BULK MASTERS“ Hackathon, wurde ebenfalls sehr positiv angenommen. Hierbei wurden in interdisziplinären Teams innerhalb von 48 Stunden innovative und mitunter ungewöhnliche Lösungen für zwei Challenges aus der Prozessindustrie entwickelt. Zum einen galt es bei der Challenge „Young Professionals“ des Kunststoffverbandes TecPart e.V. junge Fachkräfte für die Kunststoffindustrie zu begeistern und bei „Food Goes Powder“ vom Anlagenbauer Zeppelin Systems bestand die Aufgabe in einer Lösung zur automatisierten Reinigungsmethode einer Mischanlage.

„Der Hackathon war ein voller Erfolg für uns. Es war faszinierend zu sehen, wie die Teilnehmer innovative Ansätze verfolgten, an die wir selbst noch nicht gedacht hatten“, zeigte sich Helen Schneider, Project Engineer R&D Center bei Zeppelin zufrieden. Michael Weigelt, Geschäftsführer von Challenge-Geber TecPart e.V. zeigte sich ebenfalls überzeugt: „Der Hackathon war für uns ein absoluter Erfolg. Wir konnten viel mehr aus der Veranstaltung mitnehmen, als wir erwartet hatten“.

Die nächste SOLIDS & RECYCLING-TECHNIK Dortmund mit einem weiteren „BULK MASTERS“ Hackathon findet am 18. und 19. März 2026 statt.

red.

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