Papieratlas 2024 zeigt: Kommunen setzen verstärkt auf Recyclingpapier

Die deutschen Verwaltungen werden zwar digitaler, aber ohne Papier kommen sie dennoch nicht aus. Dabei zeigt der diesjährige Papieratlas, dass einfach umsetzbare Maßnahmen zur Nachhaltigkeit – etwa die Verwendung von Recyclingpapier – von Kommunen und Hochschulen immer häufiger umgesetzt werden.

Papieratlas
Der Papieratlas 2024 zeigt eine erfreuliche Entwicklung bei der Verwendung von Recyclingpapier in den Kommunen, Landkreisen und Hochschulen. Foto: Adobe Stock/ARAMYAN

Die Sieger des Papieratlas 2024 sind in dieser Woche in Berlin von Bundesumweltministerin und Schirmherrin Steffi Lemke ausgezeichnet worden. In den drei Wettbewerben setzten sich Bremen als „Recyclingpapierfreundlichste Stadt“, Cochem-Zell als „Recyclingpapierfreundlichster Landkreis“ und die „Recyclingpapier-freundlichste Hochschule“ Niederrhein an die Spitze.

Die „Aufsteiger des Jahres“ sind Offenbach am Main, der Ostalbkreis und die TH Aschaffenburg. Sonderauszeichnungen als „Mehrfachsieger“ erhielt Bonn für 15 Jahre, sowie Erlangen und der Kreis Paderborn für jeweils fünf Jahre Bestleistungen.

Papieratlas 2024 zeigt gestiegene Quote beim Recyclingpapier

Der von der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) und ihren Partnern veröffentlichte Papieratlas verzeichnete neben einer gestiegenen Recyclingpapierquote eine neue Rekordbeteiligung von 244 Kommunen und Hochschulen. Die Einsatzquoten von Recyclingpapier mit dem Blauen Engel liegen dabei in allen drei Wettbewerben über dem Niveau des Vorjahres: Demnach erreichten die 99 teilnehmenden Groß- und Mittelstädte über 90 Prozent, die 91 Landkreise über 85 Prozent und die 54 Hochschulen knapp 70 Prozent. In einem Jahr konnten damit durch Teilnehmer nach Angaben der Initiative insgesamt 130 Gigawattstunden Energie, 576 Millionen Litern Wasser und über 2000 Tonnen CO2-Äquivalenten eingespart werden.

Papieratlas
Die Gewinner des Papieratlas 2024 (v.l.n.r.): Dr. Florian Janik, OB der Stadt Erlangen; Björn Fecker, Senator für Finanzen der Freien Hansestadt Bremen; Katja Dörner, OB der Bundesstadt Bonn; Josef Strobel, Stellvertretender Dezernent des Ostalbkreises; Prof. Dr. Eva-Maria Beck-Meuth, Präsidentin der Technischen Hochschule Aschaffenburg; Verena Villain, Leiterin Innerer Dienst der Hochschule Niederrhein; Christoph Rüther, Landrat des Kreises Paderborn; Siegfried Niederelz, Kreisbeigeordneter des Landkreises Cochem-Zell; Wolfgang Malik, Stadtrat der Stadt Offenbach am Main und Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Foto: BMUV/Annette Riedl
  • Bremen
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  1. Offenbach am Main
  2. Rostock
  3. Fürth
  4. Augsburg
  5. Hanau
  • Essen (16 Jahre)
  • Bonn (15 Jahre)
  • Freiburg (14 Jahre)
  • Siegen (9 Jahre)
  • Solingen (8 Jahre)
  • Erlangen (5 Jahre)
  • Nürnberg (3 Jahre)
  • Mönchengladbach (2 Jahre)

Die Messlatte für nachhaltige öffentliche Papierbeschaffung

„Die neue Rekordbeteiligung unterstreicht die große Bedeutung, die dem Papieratlas als Messlatte für eine nachhaltige öffentliche Papierbeschaffung zukommt“, betonte Marc Gebauer, Sprecher der Initiative Pro Recyclingpapier. Besonders erfreulich sei die positive Entwicklung der durchschnittlichen Recyclingpapierquoten in allen drei Wettbewerben und die damit erzielten, messbaren ökologischen Einspareffekte.

Seit 2008 dokumentiert der Papieratlas den jährlichen Papierverbrauch und die Recyclingpapierquoten in deutschen Städten, seit 2016 auch in Hochschulen und seit 2018 in Landkreisen. Kooperationspartner sind das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt sowie der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Hochschulverband.

red.

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