Gut aufgestellt auf dem Weg zur Smart City

Die Anstrengungen lohnen sich: Kommunen mit flexiblen IT-Infrastrukturen punkten bei den Bürgern und entwickeln sich reibungslos zur Smart City. Beispiele aus dem In- und Ausland zeigen, was man braucht und was geht.

Smart City
Entscheidend aus Sicht der Experten ist die immer aktuelle IT-Infrastruktur — wobei Digitalkonzepte und die Entwicklung zur Smart City längst nicht nur für große Städte relevant sind. Foto: Adobe Stock/jamesteohart

Die Digitalisierung der öffentlichen Hand ist eine der wichtigsten Aufgaben unseres Gemeinwesens: Sie wird letzten Endes über die Zukunftsfähigkeit Deutschlands entscheiden. Die Kommunen haben dabei eine Schlüsselrolle, denn mit der öffentlichen Verwaltung kommen die Bürgerinnen und Bürger vor allem in ihren Kreisen, Städten und Gemeinden in Berührung.

Die Behörden vor Ort sind es, die den Großteil der öffentlichen Leistungen erbringen, und deshalb stehen sie auch bei der Digitalisierung besonders in der Pflicht. Aber wo sollten sie konkret ansetzen? Digitalisierungsprojekte aus Deutschland und aller Welt zeigen, welche Maßnahmen sich in der Praxis bewährt haben.

Flexible IT-Infrastruktur für erfolgreiche Digitalisierung

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung ist eine flexible IT-Infrastruktur. Durch ein vereinfachtes Management ihrer IT sparen sich Kommunen nicht nur viel Verwaltungsaufwand, sondern können auch schnell auf neue Anforderungen reagieren.

So modernisierte beispielsweise das Landratsamt Bad Kissingen sein Rechenzentrum mit so genannten hyperkonvergenten IT-Infrastrukturen, die Rechen-, Speicher- und Netzwerkressourcen in einem System vereinen. Diese IT-Bausteine lassen sich über eine einzige Managementkonsole zentral verwalten und mithilfe von Virtualisierung flexibel einsetzen. Zudem können hyperkonvergente Infrastrukturen bei Bedarf unkompliziert erweitert werden. Mit dieser IT-Infrastruktur erhöhte das Landratsamt Bad Kissingen die Betriebssicherheit, entlastete die IT-Administration und ist besser für kommende Aufgaben gerüstet.

Mit den richtigen Strategien können Kommunen ihr Datenmanagement nicht nur einfacher und sicherer gestalten, sondern auch bessere digitale Dienstleistungen erbringen und ihre Mitarbeiter wirksam unterstützen. Das zeigt das Beispiel der englischen Stadt Chorley in der Grafschaft Lancashire.

Chorley hat eine durchgängige und cloudbasierte Datensicherungslösung eingeführt, die es ermöglicht, kritische Systeme bei Ausfällen in kurzer Zeit wiederherzustellen. Damit kann sie eine hohe Verfügbarkeit digitaler Services für ihre Bürger und digitaler Anwendungen für ihre Angestellten gewährleisten.

Mehrschichtige Sicherheitsarchitektur für die Smart City

Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt ist die Cybersicherheit. Denn mit dem zunehmenden Einsatz digitaler Technologien vergrößern sich auch die Angriffsflächen für Cyberkriminelle. Die US-amerikanische Stadt Gilbert im Bundesstaat Arizona implementierte deshalb eine mehrschichtige Sicherheitsarchitektur, die Server- und Storagelösungen sowie die Replikation von Daten in ein zweites Rechenzentrum und in die Cloud umfasst.

Eine Monitoringsoftware schlägt sofort Alarm, wenn sie verdächtige Vorgänge feststellt, und mehrere Sperrmechanismen wie Passwörter und Zeitstempel schützen die Backups vor Ransomware-Angriffen. Auf Basis dieser Architektur ist die Stadt in der Lage, auch im Falle eines erfolgreichen Angriffs den Betrieb ihrer Services schnell wieder aufzunehmen.

Ein weiteres Beispiel: Ein wegweisendes Digitalisierungsprojekt setzte die WOBCOM um, die Telekommunikationstochter der Stadtwerke Wolfsburg. Sie implementierte eine Plattform für moderne Smart City-Anwendungen, die kommunale Daten aus unterschiedlichen Quellen und in verschiedensten Formaten sicher abrufen, schnell analysieren und die Ergebnisse flexibel bereitstellen kann.

Eine App für zahlreiche Dienste in der Smart City

Die ebenfalls von WOBCOM entwickelte Wolfsburg App setzt direkt auf diese Plattform auf: Sie bietet den Bürgern die vielseitigen Dienste der Stadt unter einer einzigen Oberfläche an. So haben sie etwa die Möglichkeit, über sie Parkscheine zu kaufen. Künftig soll die App zu einer umfassenden Smart Mobility-Lösung ausgebaut werden.

Von vernetzten Behörden, Onlineservices und digitalen Arbeitsabläufen, die es ermöglichen, schnell, effizient und kostengünstig mit kommunalen Behörden zu interagieren, profitieren Wirtschaft und Gesellschaft. Was sich bei weltweiten Transformationsprojekten immer wieder bestätigt: Moderne Infrastrukturen, die flexibel, agil und sicher sind, bilden die unverzichtbare Grundlage für eine erfolgreiche Digitalisierung.


Der Autor

Dennis Wloch ist PreSales Manager Public Sector bei Dell Technologies in Deutschland.


Dennis Wloch