Bürgerenergiegenossenschaften treiben Energiewende auf regionaler Ebene voran

Bürgerenergiegenossenschaften zählen zu den wichtigen Akteuren der Energiewende im Südwesten. Derzeit gibt es davon in Baden-Württemberg 161, wie die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) mitteilt. Dabei investieren Menschen gemeinsam in den Ausbau von Anlagen für erneuerbare Energien. Dadurch sorgen sie dafür, dass in ihrer Region regenerative Energie erzeugt wird.

Bürgerenergiegenossenschaften
Bürgerenergiegenossenschaften treiben die Energiewende voran und sorgen für eine höhere Akzeptanz bei den Menschen vor Ort. Foto: AdobeStock/Maurice Tricatelle

Gemeinsam treiben die Mitglieder die Erzeugung von Energie mit Wind, Wasser, Biomasse oder der Sonne voran und planen Wärmenetze in ihrer Region. In Bürgerenergiegenossenschaften (BEG) können sich Privatpersonen, Kommunen, lokale Unternehmen und Vereine zusammenschließen. Ein Vorteil der genossenschaftlichen Energieerzeugung: Sie ist gut für die Wirtschaft in der Region. Häufig werden für die Umsetzung der Projekte lokale Handwerker und Dienstleisterinnen beauftragt.

Die Mitgliedschaft in einer BEG ist häufig schon mit einer einmaligen Einlage von 100 Euro möglich. Die Mitglieder unterzeichnen eine Beitrittserklärung, kaufen Genossenschaftsanteile und haben dadurch Anspruch auf die Auszahlung einer Dividende. Bei den meisten steht jedoch nicht die Geldanlage im Vordergrund, sondern das Ziel, in ihrer Region die Energiewende zu beschleunigen und über die Projekte und die Investitionen mitbestimmen zu können.

Mehr Akzeptanz für die Erneuerbaren

Die BEGs sind Beispiele für eine aktive Bürgerbeteiligung, die sich durch ein hohes ehrenamtliches Engagement der Mitglieder auszeichnen. Deutschlandweit sind derzeit etwa 220.000 Menschen in 951 Energiegenossenschaften engagiert. So gab es Ende 2023 je Regionalverband in Bayern 329, in Baden-Württemberg 155, im Genossenschaftsverband Weser-Ems 67 und in den übrigen 14 Bundesländern 379 BEGs. Das Engagement der Menschen vor Ort und die BEGs selbst können die Akzeptanz für Erneuerbare unter den Einwohnern erhöhen.

Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg unterstützt BEGs

Das Engagement der Bürgerenergiegenossenschaften mit ihrem zivilgesellschaftlichen Vorbildcharakter wird nun von der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg mit einem neuen Programm finanziell gefördert. Unter dem Motto „Bürgerenergiegenossenschaften: Klimafreundliche Energien durch Ehrenamt stärken“ unterstützt die Stiftung die Bildungsarbeit der Genossenschaften finanziell. Gefördert werden die Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen wie offene Bürgerdialoge, Begehungen, Fachvorträge, öffentliche Sitzungen, Schulungen, Exkursionen oder Netzwerktreffen. Förderanträge können die BEGs noch bis zum 30. Oktober 2024 auf https://antragsportal.bwstiftung.de stellen.

red.

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