Autonomes Fahren ist im deutschen ÖPNV auf dem Vormarsch. Für Städte und Kommunen bringt das große Chancen mit sich.

In Hessen werden derzeit autonome Level 4-Fahrzeuge für den Einsatz im ÖPNV getestet. Für Städte und Kommunen bringt autonomes Fahren viele Vorteile mit sich. Foto: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang
In den USA ist es schon länger möglich – nun auch in Deutschland. Bereits seit Ende Mai transportieren im hessischen Langen sowie in der Gemeinde Egelsbach autonom fahrende Shuttles Passagiere von A nach B.
Im Rahmen des Pionierprojekts namens KIRA testen die Deutsche Bahn (DB) und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) autonome Fahrzeuge für den ÖPNV, wobei diese Fahrgäste transportieren. Dies berichtet die Deutsche Bahn in einer Mitteilung.
Autonomes Fahren: Diese Chancen bietet es Städten und Kommunen
Die Chancen des autonomen und vernetzten Fahrens für die Kommunen führt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr in seinem Handbuch „Autonomes Fahren im öffentlichen Verkehr“ aus. Sie betreffen unter anderem die folgenden Bereiche:
- Verkehrssicherheit: Wenn die hohen Sicherheitsstandards erreicht sind, kann autonomes Fahren den Verkehr in dafür vorgesehenen Bereichen sicherer gestalten.
- Wirtschaftlichkeit: Langfristig ist davon auszugehen, dass autonome Fahrzeuge wirtschaftlicher sind als der konventionelle ÖPNV. Dies ergebe sich aus den Einsparungen beim Fahrpersonal sowie in der Instandhaltung. Die Einsparungen sollen die Mehrkosten überwiegen, die etwa bei der Fahrzeugbeschaffung entstehen.
- Soziale Teilhabe und Daseinsvorsorge: Vor allem im ländlichen Raum könnte dank autonomen Fahrzeugen die ÖPNV-Anbindung zu einem wirtschaftlichen Preis verbessert werden.
- Umwelt- und Klimawirkungen: Das vorausschauende Fahren und die optimierte Motorsteuerung der autonomen Fahrzeuge verursachen weniger Abgase und schonen somit die Umwelt.
Pilotprojekt KIRA: Erste autonome Shuttles transportieren in Deutschland Fahrgäste
In Langen und Egelsbach können Kundinnen und Kunden die autonomen Shuttles ab sofort buchen und nutzen. Sie müssen sich dafür als Testnutzer registrieren und benötigen die projekteigene KIRA-App. In der zweiten Jahreshälfte soll dies auch in Teilen von Darmstadt möglich sein.
„Autonomes Fahren ist eine zentrale Schlüsseltechnologie für eine innovative, umweltfreundliche und barrierefreie Mobilität. Perspektivisch soll es daher überall in Deutschland im Regelbetrieb stattfinden“, so Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr.
„Mit unserer Förderung des Projekts KIRA wollen wir Bürgerinnen und Bürger vor Ort für diese Technologie begeistern: Sie können sich einfach und bequem von autonomen Shuttles abholen und zum Ziel bringen lassen.“
Über das Projekt KIRA
Der Projektname KIRA steht für „KI-basierter Regelbetrieb autonomer On-Demand-Verkehre‘. Die Federführung haben dabei die Deutsche Bahn (DB) und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV).
Redaktion