Neuer Fernwärmespeicher für Köln

Fernwärmespeicher
Der im Bau befindliche Fernwärmespeicher in Köln-Merheim soll die Wärmewende voranbringen. Foto: Rheinenergie

Um die Wärmewende in voranzutreiben, entsteht ein neuer Fernwärmespeicher am Heizkraftwerk Merheim.

Bei der Wärmeversorgung Kölns setzt das Unternehmen Rheinenergie eigenen Angaben zufolge seit jeher auf Fernwärme in Kombination mit der effizienten Kraft-Wärme-Kopplung. Neben dem angekündigten Ausbau des Fernwärmenetzes arbeite das Unternehmen auch an der Flexibilisierung der Fernwärme-Erzeugung. Dazu baut die Rheinenergie an ihrem Heizkraftwerk in Köln-Merheim einen Fernwärmespeicher, wie das Unternehmen mitteilt. Der Speicher werde das Heizwasser aus dem Heizkraftwerk bei Bedarf aufnehmen und es flexibel in das Fernwärmenetz Merheim/Neubrück abgeben. Nach Angaben von Rheinenergie ist der Speicher 23 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 13 Metern. Das Fassungsvermögen des Speichers beträgt rund 3.000 Kubikmeter. Das darin enthaltene Heizwasser kann eine Temperatur von bis zu 95 Grad haben.

„Mit dem Fernwärmespeicher werden wir die Verbrauchsspitzen in unserem Netz ausgleichen. Zudem erlaubt es uns der Speicher, die drei Blockheizkraftwerke des Heizkraftwerks Merheim optimal einzusetzen, womit wir Brennstoff einsparen werden“, sagt Armin Ehret, Leiter Kraftwerke bei der Rheinenergie.

Inbetriebnahme für Frühjahr 2024 geplant

Die Bauarbeiten für den Speicher haben nach Angaben von Rheinenergie im Mai 2023 begonnen. Die technische Inbetriebnahme sei für November 2023 geplant. Im Anschluss daran folge eine mehrmonatige Test- und Erprobungsphase. Im Frühjahr 2024 soll der Speicher dann in den regulären Betrieb gehen.

Kombination mit einer Solarthermie-Anlage

Sein volles Potenzial werde der Speicher in Kombination mit einer Solarthermie-Anlage entfalten, welche die Rheinenergie derzeit am Standort plane. Diese Anlage werde die Wärme des Sonnenlichts nutzen, um damit Wasser für den Fernwärmekreislauf aufzuheizen. Da die meiste Sonneneinstrahlung in den Mittagsstunden anfällt – in einer Zeit also, in der der Verbrauch am geringsten ist -, könne in dieser Zeit der Fernwärmespeicher mit heißem Wasser geladen werden. Steigt der Warmwasserbedarf dann in den Morgen- und Abendstunden wieder, könne das gespeicherte Warmwasser flexibel zur Verfügung gestellt werden. „Wir werden die Rolle der Fernwärme in Zukunft deutlich stärken. Dazu werden wir das Netz ausbauen und die Erzeugung durch den Einsatz von Großwärmepumpen dekarbonisieren. Mit dem Fernwärmespeicher schaffen wir zudem die benötigte Flexibilität, um die Wärme dann bereitzustellen, wenn sie auch benötigt wird. All das sind wichtige Bausteine zur Dekarbonisierung unserer Wärmeversorgung, die wir bis 2035 anstreben“, sagt Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der Rheinenergie.

red.