Highspeed-Internet ist auf dem Weg

Glasfaserinternet dank FTTH-Anschlüsse direkt ins Haus oder in die Wohnung: Das soll in Essen und in Volkach bald Wirklichkeit werden. Foto: Adobe Stock/m.mphoto

Die Ziele für den Glasfaserausbau sind hoch gesteckt – wie aber wird die Vision zur Realität? Zwei Beispiele für Highspeed-Internet aus unterschiedlichen Regionen: aus dem nordrhein-westfälischen Essen und dem bayerischen Volkach.

Die Stadt Essen (Nordrhein-Westfalen) hat in diesem Jahr viel vor: Die Ortsteile im Süden der 580.000-Einwohner-Stadt sollen mit Glasfaser-Internetanschlüssen ausgestattet werden. Das betrifft die Stadtteile Werden, Heidhausen, Fischlaken, Stadtwald und Rellinghausen. Im Rahmen dessen könnten rund 18.000 Haushalte und Gewerbebetriebe gigabitfähiges Internet mit zukunftssicheren Anschlüssen von 1 Gbit/s erhalten, wie die Stadt Essen im Januar in einer Pressemeldung mitgeteilt hat.

Die geplanten Investitionen zur Glasfasererschließung der Stadtteilgebiete belaufen sich auf mehr als 20 Millionen Euro. Die Investitionssumme werde komplett eigenwirtschaftlich und ohne öffentliche Steuermittel finanziert, teilte die Stadt mit.

Beteiligt am Glasfaserausbau sind das aus Essen stammende Unternehmen Deutsche Giga Access (DGA) und die BBV Deutschland. Beim Tiefbau solle nach Möglichkeit auf Essener Firmen zurückgegriffen werden, um möglichst viel Wertschöpfung in der Stadt zu halten, so die Verantwortlichen. Sie betonten, schnelles Glasfaserinternet sei essenziell für die ökonomische und gesellschaftliche Attraktivität der Stadt.

Möglichst wenige Baustellen

Vor Ort wird ein FTTH-Ausbau (Fiber to the Home) realisiert. Das heißt: Jedes Haus und jede Wohnung erhält auf Wunsch einen eigenen Glasfaseranschluss. Der Einstiegstarif bietet 300 Mbit/s.

Die ersten Ausbauarbeiten im Süden von Essen haben im Frühjahr begonnen. Dabei werden, wo immer möglich, bestehende Infrastrukturen genutzt wie Schächte, Kanäle und Leerrohrtrassen, um die Anzahl der Baustellen möglichst gering zu halten.

Schnelles Internet als Standortfaktor: Für die industrielle Zukunft ist Digitalisierung essenziell. Foto: Adobe Stock/Gorodenkoff

Dort, wo eine Baustelle errichtet werden muss, sollen laut Pressemitteilung die Verlegearbeiten schnellstmöglich abgeschlossen werden. Ziel ist es, Beeinträchtigungen auf ein Minimum zu reduzieren.

Ein Netz für alle Anbieter

Mit Highspeed ins Internet: Das soll ab dem Jahr 2024 auch für die bayerische Stadt Volkach und ihre Stadtteile Astheim und Fahr Wirklichkeit werden. Rund 3750 Haushalte sollen dann ebenfalls mit bis zu 1 Gbit/s Daten versenden, empfangen, im Internet surfen und downloaden können. Das Unternehmen GlasfaserPlus plant, ab 2024 auf eigene Kosten ein Glasfasernetz zu errichten und diese speziellen Anschlüsse bis ins Haus zu bauen.

Dafür haben die Stadt Volkach (knapp 9000 Einwohner) und das Unternehmen im März eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Das schnelle Glasfasernetz soll anschließend allen Telekommunikationsanbietern zur Verfügung gestellt werden. Die Bürgerinnen und Bürger haben so die freie Wahl, bei welchem Unternehmen sie Internet, Telefon oder Fernsehen buchen möchten.

Highspeed-Internet ist so wichtig wie Strom

„Glasfaser ist die Technologie, die Digitalisierung für alle zugänglich macht“, betonte Volkachs Erster Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU). „Ein Glasfaseranschluss in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus wird in Zukunft so wichtig sein, wie früher der Zugang zu Strom, Wasser und Gas.“

Er begrüßt dann auch ausdrücklich, dass die Bürgerinnen und Bürger von Volkach in naher Zukunft einen schnellen, zuverlässigen Internetanschluss haben können.

Red.