Hausen im Wiesental hat als erste Kommune im südbadischen Landkreis Lörrach die Straßenbeleuchtung komplett auf energiesparende Leuchtdioden umgestellt. Die erneuerte Beleuchtung ist stärker auf den Bedarf der Bewohner angepasst. Eine Ausschreibung half, die Investitionskosten zu senken.
Am 9. November 2015 erfolgte in Hausen im Wiesental (Baden-Württemberg) die offizielle Inbetriebnahme der neuen LED-Straßenbeleuchtung. Die neuen Leuchten senken den Stromverbrauch um 75 Prozent, die nächtliche Ausleuchtung des Schwarzwaldortes ist jetzt zudem so komfortabel wie noch nie. Das Sanierungsvorhaben konnte ohne eigene kommunale Finanzmittel umgesetzt werden – es wirkt sich sogar liquiditätsschonend auf den Gemeindehaushalt aus.
Idee und Projektplanung stammen von der Freiburger Firma Endura kommunal. Dank Ausschreibung betrugen die Projektkosten 121.000 Euro und damit 43.000 Euro weniger als veranschlagt. Pro Jahr spart der Heimatort des Dichters Johann Peter Hebel künftig 66.000 Kilowattstunden Strom ein, das entspricht rund 40 Tonnen CO2.
Die Umstellung auf die 278 Leuchtdioden wurde einerseits durch ein zinsgünstiges Darlehen der KfW-Förderbank finanziert. Andererseits konnte die Gemeinde auf ein vom Planungsunternehmen angebotenes flexibles Vergütungsmodell zurückgreifen. Ein Teil des Honorars wird über eine Beteiligung an den künftigen Einsparungen vergütet.
Eigene kommunale Finanzmittel waren deshalb nicht nötig. Das Projekt wirkt sich sogar liquiditätsschonend auf den Gemeindehaushalt aus: Die jährlichen Kosteneinsparungen übersteigen die Höhe der Darlehens- und Honorarraten. Die Ausgaben für das von der ersten Präsentation im Gemeinderat bis zur Inbetriebnahme in nur neun Monaten realisierte Vorhaben wurden dank intelligenter Planung deutlich verringert. Waren zu Beginn noch 164.000 Euro vorgesehen, reduzierte sich der Betrag am Ende auf noch 121.000 Euro. Der Grund: Eine produktneutrale Ausschreibung senkte die Kosten für die Dioden.
Das wirtschaftlichste Angebot für die LED-Leuchten gab der Leuchtenhersteller Trilux aus dem sauerländischen Arnsberg ab. Bei der Auswahl der Leuchten wurden nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch gestalterische Aspekte berücksichtigt: An Plätzen und Brücken kommen dekorative Modelle mit einem ästhetischen Leuchtendesign wie Publisca und die Bogenleuchte 9311 zum Einsatz, auf den Straßen die mehr technischen Baureihen Cuvia 40 und 60.
Der blendungsarme Lichtstrom mit seinen 4000 Kelvin sorgt in der Gemeinde für eine bedarfsgerechte Straßenbeleuchtung. Hinzu kommen die stetigen Anpassung des Lichtstroms und die nach Mitternacht neu hinzugekommene moderate Beleuchtung im Nachtabsenkungsmodus. Das erhöht auch die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Bei einer erwarteten Lebensdauer der Leuchten von rund 25 Jahren reduzieren sich außerdem die Wartungs- und Instandhaltungskosten.
Bundesförderung auch 2016
Das Bundesumweltministerium fördert auch in diesem Jahr Klimaschutzprojekte in Kommunen. Noch bis 31. März können Städte und Gemeinden Anträge für Vorhaben in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen einreichen. Gefördert werden zum Beispiel Einstiegsberatungen für Kommunen, Energiesparmodelle sowie investive Klimaschutzprojekte. Hierzu zählen Investitionen in energieeffiziente Beleuchtung (LED). Neu ist, dass 2016 auch die Sanierung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik wieder gefördert wird. Das Service- und Kompetenzzentrum Kommunaler Klimaschutz berät Antragsteller bei Fragen zum Klimaschutz und zur Projektförderung. Das Beratungsunternehmen Endura kommunal unterstützt Kommunen bei der Antragstellung und strukturiert ein förderfähiges Projekt.