Hannover will Hauptstadt der E-Mobilität werden

Für eine klima- und umweltschonende Stadtentwicklung braucht es neben der Energiewende auch eine Mobilitätswende, sagt der Oberbürgermeister von Hannover, Stefan Schostok. Elektrofahrzeuge spielen dabei eine zentrale Rolle. Der Versorger Enercity investiert in den Aufbau der Ladesäulen-Infrastruktur.

Der Energieversorger Enercity (Stadtwerke Hannover) will in diesem und den beiden kommenden Jahren in der niedersächsischen Landeshauptstadt das bundesweit dichteste Ladenetz für Elektromobilität schaffen. Geplant ist der Aufbau von rund 600 öffentlich zugänglichen Ladepunkten im Großraum Hannover. Gemessen an der Einwohnerzahl sollen in Hannover mit 9 bis 10 Ladepunkten je 10.000 Einwohner mehr Ladepunkte entstehen als in den derzeit führenden deutschen Großstädten wie Berlin und Hamburg (2 Ladepunkten je 10.000 Einwohner) oder Stuttgart (6 Ladepunkten je 10.000 Einwohner).

Der Versorger will die Ladesäulen vorrangig im öffentlich zugänglichen Raum aufstellen. Unternehmen sollen sich an dem Ausbauprogramm mit eigenen für Ladesäulen geeigneten Grundstücken beteiligen. „E-Mobilität ist ein Geschäftsfeld, auf das wir in Zukunft stark setzen, weil wir unsere Kunden auf dem Weg in die neue elektromobile Zukunft begleiten wollen“, so Enercity-Chefin Susanna Zapreva. „Die Ökosysteme unserer Kunden wie Wohnen, Mobilität und Energie wachsen zusammen und wir wollen dabei unseren Kunden diesen Weg in die Zukunft leichter machen.“

Beteiligung an Start-ups

Um für seine Aktivitäten auf dem Mobilitätsmarkt gut aufgestellt zu sein, hat sich Enercity an dem Unternehmen Wallbe beteiligt. Dieses legt seinen Fokus auf Entwicklung, Herstellung, Betrieb und Abrechnung von Ladelösungen. Nach Angaben von Enercity deckt Wallbe rund zehn Prozent des Marktes für Lademöglichkeiten ab.

Darüber hinaus hat der Versorger auch Anteile an dem Start-up „e2work“ erworben und bietet seinen Kunden durch diese Kooperation ein „zelluläres“ Carsharing-Konzept an. Die Software des Unternehmens ermöglicht eine Partnerschaft von Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Für Dienstfahrten nutzt der Arbeitgeber das Fahrzeug tagsüber, und zur privaten Nutzung steht es außerhalb der Arbeitszeiten zur Verfügung.

Auch für den Fuhrpark der Stadtverwaltung ist E-Carsharing nach den Worten von Oberbürgermeister Stefan Schostok interessant. „Die Förderung solcher Angebote kann ein sinnvoller Anreiz für die Nutzung von E-Fahrzeugen sein. Das Thema ist steht deshalb auch auf der Agenda für das E-Mobilitätskonzept der Landeshauptstadt“, so Schostok. Hannover habe in der Nachkriegszeit als „autogerechte“‘ Stadt Schlagzeilen gemacht. Auch bei der Mobilitätswende setze die Stadt wieder Zeichen. „Diese Initiative von Enercity passt ausgezeichnet zu unserer bundesweit einmaligen Initiative ‚Urbane Logistik’“. In diesem Projekt arbeiten Stadt, Wirtschaft und Hochschulen an Lösungen für den Lieferverkehr der Zukunft gestartet. Enercity sei der Partner für den wichtigen Baustein E-Mobilität, so Schostok.

Red.