Fernwärme aus Klärschlamm

Klärschlamm
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und enercity-Vorstandsvorsitzende Dr. Susanna Zapreva bei der offiziellen Eröffnung der neuen Klärschlammverwertungsanlage. Foto: Tim Schaarschmidt/Enercity

Hannover gewinnt grüne Fernwärme aus Klärschlamm. Die entsprechende Anlage kann 56 Millionen Kilowattstunden klimafreundliche Wärme erzeugen.

Die Wärmewende in Hannover schreitet voran. Kürzlich wurde eine Klärschlammverwertungsanlage in Betrieb genommen, die rund 130.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm pro Jahr thermisch verwerten kann. Dadurch werden bis zu 56 Millionen Kilowattstunden Fernwärme erzeugt, die den Jahresbedarf an Wärme von bis zu 15.000 Kundinnen und Kunden im Versorgungsgebiet decken. Es handelt sich dabei um die erste Mono-Verbrennungsanlage, die in ein kommunales Wärmenetz einspeist. Das berichtet der Energieversorger Enercity mit Sitz in Hannover. Das Investitionsvolumen des Projekts umfasse rund 70 Millionen Euro.

Die Anlage sei die erste neu errichtete Ersatzanlage für den ersten Block des Kohlekraftwerks im Stadtteil Stöcken, der bereits Ende 2024 vom Netz gehen werde. Bis voraussichtlich Ende 2026 wird Enercity dann komplett aus der Kohle aussteigen. Mit der vor drei Jahren realisierten Fernwärmeauskopplung aus der Müllverwertungsanlage im Stadtteil Lahe könnten nun bis zu 30 Prozent des Fernwärmebedarfs Hannovers klimaneutral gedeckt werden.

Transformation Richtung Klimaneutralität

„Mit diesem Neubau treibt Enercity die Wärmewende in Hannover vorbildlich voran. Wir kommen dem Ziel der klimaneutralen Fernwärme wieder ein Stückchen näher“, sagt Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover. „Und nicht nur dies: Hannovers Klärschlamm wird zukünftig vor Ort sinnvoll und nachhaltig verwertet. Wir ernten Wärme und sind bestens vorbereitet, zukünftig auch den wertvollen Rohstoff Phosphor aus der Asche zurückzugewinnen.“   

„Wir halten das Tempo beim Kohleausstieg hoch, damit ein Drittel der Menschen in Hannover im Jahr 2027 mit klimaneutraler Fernwärme heizen kann”, sagt die Enercity-Vorstandsvorsitzende Dr. Susanna Zapreva. „Diese Anlage ist der nächste Schritt in der Transformation unserer gesamten Energieerzeugung in Richtung Klimaneutralität. In gut drei Jahren werden bereits 75 Prozent unserer Fernwärme und 2030 schon mehr als 90 Prozent unserer gesamten Stromerzeugung grün sein.”

red.