Die App koordiniert die Parkplatzsuche

Bürger, Beschäftigte Besucher – alle sind in der Stadt und im Verkehr mit dem Smartphone unterwegs. Die Digitalisierung ermöglicht neue Mobilitätsangebote. Hamburg will mit einer intelligenten Parkplatzlösung Vorreiter sein.

Bundes- und Landespolitik sowie mehrere Verbände vereinbarten bei ihrem Treffen mit der Automobilindustrie im August 2017, den neuen Fonds „Nachhaltige Mobilität für die Städte“ zu schaffen. Er soll „mit Digitalisierung, intelligenten Verkehrssystemen, intermodalen Mobilitätslösungen sowie zunehmender Automatisierung und Vernetzung im Individual- und Öffentlichen Personennahverkehr“ Lösungen ermöglichen, die alle Interessen möglichst gleichberechtigt bedienen. Dazu zählen sich verändernde Mobilitätsbedürfnisse der Bewohner.

Die Stadt Hamburg will nun zusammen mit T-Systems, der Geschäftskundensparte der Deutschen Telekom, mit der intelligenten Parkplatzlösung „Park and Joy“ einen Beitrag leisten, die Ziele zu erreichen. Die Kombination aus Sensoren, Cloud, Netz und App soll zum einen die nervige Parkplatzsuche für Autofahrer verkürzen und zugleich einen verkehrssteuernden Effekt für die Stadt bringen.

Der Dienstleister rüstet in den kommenden drei Jahren insgesamt bis zu 11.000 Parkplätze in der Elbmetropole mit Bodensensoren aus, die präzise erfassen, ob ein Parkplatz frei oder belegt ist. Position und Belegungsstatus überträgt der Sensor über den neuen, für das Internet der Dinge entwickelten Funkstandard Narrow Band-Internet of Things (NB-IoT), der eine hohe Reichweite ermöglicht.

Die Smartphone-App „Park and Joy“ zeigt Autofahrern auf einer Übersichtskarte in Echtzeit alle freien Parkplätze in der Hamburger City und navigiert sie auf kürzestem Weg zum gewünschten Ziel. Dort angekommen, erstellt der Fahrer mit zwei Klicks einen digitalen Parkschein und zahlt minutengenau per Kreditkarte, Paypal, Lastschrift oder Mobilfunkrechnung. Seit Oktober 2017 ist die Bezahlfunktion in Hamburg nutzbar, alle weiteren Services folgen analog zur Einführung des neuen Mobilfunkstandards NB-IoT von 2018 an.

Anette Bronder / Jörg Oltrogge

Die Autoren
Anette Bronder ist Geschäftsführerin Digital Division von T-Systems, der Geschäftskunden-Tochter der Deutschen Telekom, und verantwortet unter anderem den Bereich Connected Mobility ,
Dr. Jörg Oltrogge ist Geschäftsführer beim Landesbetrieb Verkehr der Freien und Hansestadt Hamburg