Stadtwerke profitieren von einem bundesweiten Netzwerk für Klimaschutz

Klimaschutz
Die neue Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 1.889 Kilowatt ist Teil der Regionalstrom-Plattform der Stadtwerke Speyer. Foto: Stadt Speyer

Bundesweit schließen sich immer mehr Stadtwerke zur „Stadtwerke-Initiative Klimaschutz“ zusammen. Ihr Ziel: gemeinsam Klimaschutz vorantreiben.

Gemeinsam schnellere Fortschritte beim Klimaschutz erzielen: Das ist eines der Ziele der bundesweiten „Stadtwerke-Initiative Klimaschutz“. Aus Rheinland-Pfalz setzen unter anderem Bad Kreuznach, Kaiserslautern und Speyer auf die Gemeinschaftsinitiative, wie die Energieagentur Rheinland-Pfalz mitteilt.

„Seit Jahren schon setzen wir vielfältige Maßnahmen um, die dem Klimaschutz dienen. Mit unserer Mitgliedschaft in der Stadtwerke-Initiative werden wir dafür wichtige neue Impulse erhalten und können so künftig noch besser klimaschützend agieren“, sagt Wolfgang Bühring, Geschäftsführer der Stadtwerke Speyer (SWS). „Insofern war es für uns keine Frage, als Gründungsmitglied mit dabei zu sein.“ Auch für Markus Vollmer, Vorstandsmitglied der Stadtwerke Kaiserlautern (SWK), war es schließlich „ein logischer Schritt“, die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens auf diese Weise weiter auszubauen und die mit ihr verknüpften Ziele systematisch umzusetzen.

Am 27. Januar 2022 schlug die Geburtsstunde der „Stadtwerke-Initiative Klimaschutz“. 48 Mitglieder des Effizienz-Netzwerks für Stadtwerke (ASEW) verpflichteten sich seinerzeit, innerhalb eines Kalenderjahres die eigenen Treibhausgas-Emissionen gemäß anerkanntem Standard regelmäßig zu messen und eine Dekarbonisierungsstrategie festzulegen, um eigene Treibhausgas-Emissionen zielgerecht zu vermeiden und nicht vermeidbare zu verringern. Davon ausgehend sollten generationengerechte Ziele definiert und konkrete Maßnahmen zur Emissionsminderung und -vermeidung abgeleitet werden.

Verzicht auf fossile Brennstoffe

Um den Klimaschutz voranzutreiben, wurde vereinbart, die eigenen Erkenntnisse und Erfahrungen auf dem Weg zur Dekarbonisierung zu teilen. Ein Aspekt, der für SKW-Vorstand Markus Vollmer besonders in den Vordergrund rückt. „In diesem Netzwerk profitieren alle Mitglieder davon, Fachwissen und Expertise zu bündeln und wichtige Praxis-Erfahrungen zu neuen Technologien zu teilen“ – für ihn sei das ein wesentlicher Vorteil.

ASEW-Geschäftsführerin Daniela Wallikewitz ergänzt das zentrale Anliegen der Initiative: „Unsere Mitglieder erhalten profunde Unterstützung bei allen Herausforderungen, mit denen sie sich konfrontiert sehen.“ So entstehen eine ganze Reihe von Unterstützungsmaterialien, so etwa ein Leitfaden zur Treibhausgas-Bilanzierung oder ein vielseitig einsetzbares Klimalexikon, das gerade der Kommunikation über soziale Medien zugutekommen soll. Bei Bedarf sei zudem die Erstellung einer THG-Bilanz möglich, sagt Wallikewitz.

Kooperative Herangehensweise

Mittlerweile haben sich weitere ASEW-Mitglieder der Klimaschutz-Initiative angeschlossen. Heute sind es bereits 64 Stadtwerke in ganz Deutschland. In regelmäßigen Arbeitstreffen werde der ursprüngliche Ansatz kontinuierlich weiterentwickelt. Es sei eine kooperative Herangehensweise: „Unternehmen gemeinsam das Thema bearbeiten lassen, dabei im Austausch voneinander lernen, ausgehend vom eigenen Status Quo peu-à-peu besser werden“, sagt Goldy Raimann, die die Initiative von ASEW-Seite aus koordiniert. „Um der sehr heterogenen Stadtwerke-Landschaft gerecht zu werden, haben wir uns für individuelle Ziele betreffend THG-Minderungsquote und Treibhausgasneutralität entschieden. So können Stadtwerke ihre spezifischen Möglichkeiten ausschöpfen, um dem Klimawandel zu begegnen.“

18 Mitglieder erfüllen bereits heute die Kriterien der Initiative, darunter die Stadtwerke Speyer, wie die Energieagentur Rheinland-Pfalz mitteilt. 36 weitere Mitglieder stehen im oder am Ende des Prüfprozesses, wie die Stadtwerke Bad Kreuznach oder die Stadtwerke Kaiserlautern. „Aufgrund der Energiekrise wurde uns von der ASEW eine Verlängerung der Frist zur Kriterienerfüllung ermöglicht, die wir in Anspruch nehmen mussten, ebenso wie viele andere Stadtwerke auch“, erklärt erklärt SWK-Vorstand Markus Vollmer. „Innerhalb der neuen Frist haben wir alle geforderten Unterlagen eingereicht und warten jetzt gespannt auf unser Prüfergebnis.“

Aus Bad Kreuznach heißt es, man könne durch neue Ideen und Prozesse seine Geschäftsfelder stetig erweitern und für die Kunden nachhaltige Lösungen rund um die Energieversorgung anbieten. „Indem wir nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbieten, machen wir es jedem Kunden in der Kommune möglich, seinen Teil zum Klimaschutz beizutragen“, erklärt Christoph Nath, Geschäftsführer der Bad Kreuznacher Stadtwerke.

SWK-Vorstand Vollmer ist ebenfalls überzeugt davon, dass diese Initiative der richtige Schritt ist: „Gemeinsam nehmen wir uns in die Verantwortung und geben uns Schub, unsere Ziele im Sinne des Klimaschutzes bestmöglich zu erreichen. Aus dem Netzwerk erfahren wir in vielerlei Hinsicht einen klaren Mehrwert.“

red.