Rhein soll Köln mit Wärme versorgen

Rhein bei Köln
Der Rhein bei Köln: Eine Flusswasser-Wärmepumpe könnte aus ihm Energie gewinnen, um tausende Haushalte mit Wärme zu versorgen. Foto: Adobe Stock/hespasoft

Das Unternehmen Rheinenergie plant, eine Flusswasser-Wärmepumpe zu errichten, um bis zu 50.000 Haushalte in Köln mit umweltfreundlicher Fernwärme zu versorgen.

Der Rhein könnte künftig eine bedeutende Rolle für die Wärmeversorgung von Köln spielen. Wie der Kölner Energieversorger Rheinenergie mitteilt, ist der Bau einer Flusswasser-Wärmepumpe mit 150 Megawatt Leistung am Standort Köln-Niehl geplant. Die Anlage mit geschätzten Projektkosten in der Größenordnung von 200 Millionen Euro kann nach Angaben des Unternehmens bis zu 50.000 Wohneinheiten mit Fernwärme aus nachhaltiger Erzeugung versorgen. Im Fall des Kölner Projekts werde der Wärmeinhalt des Rheinwassers genutzt, das nach dem Durchlaufen des Prozesses unverändert, aber leicht abgekühlt, wieder in den Fluss zurückkehre.

Das Energieversorgungsunternehmen beim zuständigen Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen entsprechenden Förderantrag für das Projekt eingereicht – für die Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW). „Neue und innovative technische Systeme sind anfangs nicht unbedingt aus sich heraus wirtschaftlich, sie leisten aber wertvolle Beiträge zum Klimaschutz und einer ressourcenschonenden Energieversorgung“, sagt Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie. „Wir engagieren uns unternehmerisch, eine Bundesförderung bei Europas derzeit größtem Wärmepumpenprojekt hilft uns, schneller ans Ziel zu kommen und unsere Dekarbonisierungsaufgaben gerade im Wärmesektor zu lösen.“ Außerdem ließen sich wichtige Erkenntnisse gewinnen, die man bei weiteren geplanten Projekten nutzen könne.

Rheinenergie plane derzeit an mindestens zwei weiteren Standorten den Bau von Großwärmepumpen. Für das Kölner Projekt laufe derzeit die europaweite Ausschreibung für den Anlagenlieferanten. Eine Bauentscheidung soll fallen, sobald es Klarheit über die Projektkosten und über die Förderung gibt.

red.