Praxishandbuch für kommunale Klimaanpassung

Im Forschungsprojekt „iResilience“ haben das Difu und weitere Partner untersucht, welchen Beitrag Reallabore zu einer klimaresilienten Quartiersentwicklung leisten können. Foto: iResilience/C. Linnartz

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) erklärt, wie Städte und Gemeinden trotz des Klimawandels lebenswert bleiben. Das Praxishandbuch bildet den Abschluss des seit 2018 laufenden Projekts „iResilience“.

Die Kommunen stehen vor zahlreichen Herausforderungen, beispielsweise Extremwetterereignisse wie Hitze und Überflutungen. Zudem bestehen im Stadtraum verschiedene Flächennutzungskonkurrenzen: Wohnraum, Gewerbe, Mobilität, Infrastruktur und andere Nutzungen benötigen Platz. Um die Städte in klimafitte und nachhaltige Kommunen zu transformieren, müssen die Verteilung und die Nutzung des verfügbaren Raums überdacht und angepasst werden.

In dem praxisorientierten Forschungsprojekt iResilience hat das Difu mit weiteren Partnern untersucht, welchen Beitrag so genannte Reallabore zu einer klimaresilienten Quartiersentwicklung leisten können. Reallabore sind Testräume, in denen neue Ideen unter realen Bedingungen und unter Einbeziehung der lokalen Akteure erprobt werden. Praxispartner waren die Quartiere Köln-Deutz, Dortmund-Jungferntal und Dortmund-Hafen. Bei der Arbeit in den Quartieren ging es darum, die Anwohner zu beteiligen und neue Formen der Kooperation zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft zu eröffnen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Projekt gefördert.

Anregungen für die eigene Quartiersplanung

Damit auch andere Kommunen die Praxiserfahrungen aus mehr als zwei Jahren Quartiersarbeit nutzen können, haben die Projektpartner ein „Drehbuch“ entwickelt. Es bündelt die Erfahrungen und zeigt auf, welche Faktoren dafür sorgen, dass ein Reallabor die Klimaanpassung im Quartier voranbringt. Das Drehbuch gibt Einblick, wie das Projektteam lokale Akteure eingebunden hat und wie Arbeitsprozesse vor Ort ablaufen. Zudem zeigt es, welche Maßnahmen als Ergebnisse entstehen können und wie die digitale Durchführung von Beteiligungsformaten aussehen kann.

Grafiken und weiterführende Links sollen vertiefende Informationen zu den erprobten Methoden und Formaten liefern. Das Drehbuch hilft bei der Entscheidung, ob ein Reallabor auch in der eigenen Kommune ein hilfreiches Instrument wäre. Die praxisnahen Beispiele sollen für andere Städte als Anregungen dienen, welche Maßnahmen passen und wie die eigene Planung starten kann.