Neue Unterkunft für Geflüchtete in Heilbronn

Machen sich ein Bild von der neuen Gemeinschaftsunterkunft (v.l.): Johannes Straub, Leiter Gebäudemanagement, Bürgermeisterin Agnes Christner, Oberbürgermeister Harry Mergel, Robert Kömmet, Projektleiter Gebäudemanagement, und Holger Kuhn, Abteilungsleiter Flüchtlinge beim Amt für Familie, Jugend und Senioren. Foto: Stadt Heilbronn/Ralf Seidel

Für die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine geht in Heilbronn eine neue Gemeinschaftsunterkunft im SLK-Altbau in Betrieb.

Aufgrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine rechnet die Stadt Heilbronn (Baden-Württemberg) nach eigenen Angaben in der nächsten Zeit mit weiteren Zuzügen und Zuweisungen von ukrainischen Geflüchteten. Um auch diesen Wohnraum zur Verfügung stellen zu können, nimmt die Stadt Heilbronn eine neue Gemeinschaftsunterkunft mit bis zu 90 Plätzen in Betrieb. Eingerichtet wurde sie in den vergangenen Wochen in einem leerstehenden Trakt des Altbaus des SLK-Klinikums am Gesundbrunnen. Der betroffene Gebäudetrakt sei umgebaut worden und habe einen eigenen Eingang erhalten. Der Klinikbetrieb sei von der Maßnahme nicht betroffen.

Außenansicht der neuen Gemeinschaftsunterkunft in einem leerstehenden Trakt des SLK-Altbaus in Heilbronn. Foto: Stadt Heilbronn/Ralf Seidel

„Ich bin sehr froh, dass wir mit der neuen Unterkunft erst einmal wieder eine Reserve an Wohnraum haben“, sagt Harry Mergel, Oberbürgermeister von Heilbronn. „Unsere Kapazitäten sind fast ausgeschöpft und neue geeignete Wohnungen lassen sich auf dem freien Markt nur noch schwer anmieten.“ Als Folge des Krieges halten sich nach Angaben der Stadt momentan rund 1700 Menschen aus der Ukraine in Heilbronn auf. Bürgermeisterin Agnes Christner lobt die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung: „Bis heute sind die meisten ukrainischen Geflüchteten privat untergebracht, dafür bin ich sehr dankbar.“ Dennoch lebten in Unterkünften der Stadt Heilbronn mittlerweile über 500 Ukrainer, darunter überwiegend Frauen mit Kindern und Ältere.

Übergangslösung für zunächst ein Jahr

Der Klinikaltbau steht nach Angaben der Stadt seit dem Bezug des ersten Bauabschnitts des Klinikneubaus am Gesundbrunnen Anfang 2017 teilweise leer. Nach Bezug des zweiten Bauabschnitts, der sich in den baulichen Endzügen befinde, solle der Altbau perspektivisch abgerissen werden. Für eine Übergangszeit von zunächst einem Jahr könne ein Gebäudetrakt auf drei Stockwerken als Unterkunft für geflüchtete Menschen aus der Ukraine dienen. Dazu wurden in den vergangenen Wochen in den leerstehenden Räumen Schlaf- und Gemeinschaftsräume sowie Küchen eingerichtet. Bereits zurückgebaute Sanitär- und Elektroinstallationen wurden instandgesetzt. Die Unterkunft hat einen eigenen Zugang, sodass es keine Berührungspunkte mit dem Klinikbetrieb gibt. Die Kosten trägt das Land Baden-Württemberg.

Neben Geflüchteten aus der Ukraine seien im vergangenen Jahr auch viele Geflüchteten aus anderen Ländern nach Heilbronn gekommen. Insgesamt habe sich laut der Stadtverwaltung die Zahl der Geflüchteten, die in städtischen Unterkünften untergebracht sind, daher bis Jahresende auf 1410 Personen im Vergleich zum Vorjahr (761) nahezu verdoppelt. Die Hauptherkunftsländer waren 2022 die Ukraine, Syrien, Irak, Türkei, Afghanistan und Nigeria.

Bei der Unterbringung von Geflüchteten verfolge die Stadt Heilbronn ein dezentrales Konzept. Neben der neuen Unterkunft im Klinik-Altbau und sechs weiteren großen Unterkünften habe die Stadt rund 100 Wohnungen als Gemeinschaftsunterkünfte angemietet.

red.