Nässesensoren für Bäume in Magdeburg

Nässesensor
Feuchtigkeitssensor der Stadtverwaltung Magdeburg zum Schutz der Bäume. Foto: Landeshauptstadt Magdeburg, Annekatrin Thurm

Wegen der Hitzeperioden kommen in Magdeburg digitale Nässesensoren an Bäumen zum Einsatz, um Daten für eine gezielte Bewässerung zu erhalten.

Magdeburg hat einen Feldversuch gestartet: Nässesensoren sollen Aufschluss über den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens an Baumwurzeln geben. Daraus sollen Informationen zu Bäumen an Standorten mit ähnlichen Voraussetzungen für eine gezielte Wässerung abgeleitet werden, wie die Stadt mitteilt.

Praxisnahe Informationen zum Schutz des Stadtgrüns

„Ganz im Sinne einer digitalen Verwaltung freue ich mich, dass unser Eigenbetrieb mit diesem Vorstoß erstmals direkt an den Wurzeln des Baumes mit moderner Informationstechnik arbeitet. Damit wird die Chance genutzt, praxisnahe Informationen zu generieren, um so die eigenen Bemühungen zum langfristigen Schutz des Stadtgrüns besser steuern zu können“, sagt Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris. Inwiefern und in welcher Form die Sensoren zukünftig an weiteren Baumstandorten in der Landeshauptstadt ihren Dienst verrichten werden, soll der umfängliche Test in diesem Sommer ermitteln. „Unser Ziel ist es, verstärkt auch im Stadtgrün digitale Helfer einzusetzen, um den umfassenden Herausforderungen langfristig und klug zu begegnen“, erläutert der Leiter des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg, Stefan Matz.

Die Sensoren habe der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg in diesem Frühjahr erstmals in einem Feldversuch an drei neu gepflanzten Bäumen im Stadtgebiet eingesetzt. Die Baumstandorte seien aufgrund spezifischer Parameter, wie beispielsweise Bodenbeschaffenheit, ausgewählt worden. So befinde sich einer der Bäume in einem sehr sonnenexponierten Mittelstreifen und ein weiterer direkt im Straßenbegleitgrün. Aber auch die Konnektivität der Sensoren sei ein Kriterium. Einer der Sensoren sende beispielsweise via Hotspot die Informationen zur Wasserversorgung des Baumes direkt aus der Grünanlage an das mobile Endgerät der Stadtverwaltung.

Grünanlagen-Schutz in Trockenperioden

In besonders trockenen Phasen lieg der Fokus darauf, die Auswirkungen von Trockenheit durch Wässerung besonders gefährdeten Grüns zu minimieren. Zu dringend notwendigen Wässerung von insbesondere Jungbäumen stehen nach Angaben der Stadt acht Fahrzeuge zur Verfügung. Auch Stauden und Beete mit Wechselbepflanzung würden in Hitzephasen extra gegossen. Wiesen- und Rasenflächen würden hingegen nicht bewässert.

Staudenplanzungen und Beete mit Wechselflor sowie der Jungbaumbestand bis zum fünften Standjahr würden entsprechend gewässert. Darüber hinaus wässern laut Stadt Dienstleistende im Rahmen ihrer vertraglich geregelten Leistungen junge Bäume, die im Zuge der Baumoffensive gepflanzt wurden. Weitere Vergabeleistungen zur Wässerung von Bäumen befänden sich derzeit in der Vorbereitung. Der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg vergebe auch Baumpatenschaften zur Unterstützung bei der Bewässerung.

Im Rahmen der saisonalen Wässerung werden nach Angaben der Stadt Magdeburg täglich zwischen 50.000 und 60.000 Liter Brauchwasser ausgebracht. Hinzu kommen noch diverse Bewässerungsanlagen und stationäre Schlauchsysteme. So werden bei der Baumbewässerung in einem etwa zweiwöchentlichen Rhythmus etwa 60 bis 100 Liter Wasser pro Baum ausgebracht.

Ungeachtet dieser umfangreichen Bewässerungsmaßnahmen in Trockenperioden auf kommunalen Flächen sei die Stadtverwaltung für jede Unterstützung dankbar. Gemeinsam mit der Interessenvertretung „Runder Tisch Magdegrün“ werde an die Bürgerinnen und Bürger appelliert, Gießpatenschaften für ausgewählte Gehölze zu übernehmen, um das Stadtgrün über heiße Trockenperioden zu bringen.

red.