Der Preußenpark im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf soll bis zum Jahr 2026 revitalisiert und klimaresilient umgestaltet werden. Dabei liegt der Fokus auf einem nachhaltigen Regenwassermanagement. Unterstützung erhält das Bezirksamt durch ein Förderprogramm des Bundes.
Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hat sich im Frühjahr erfolgreich um die Aufnahme in das Bundesförderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ beworben. Mit insgesamt 5,42 Millionen Euro soll die nachhaltige Umgestaltung des Preußenparks in der Hauptstadt finanziert werden. Dabei werden langfristige Entwicklungskonzepte, bauliche Klimaanpassungsmaßnahmen und ein nachhaltiges Regenwassermanagement gefördert. Das Ziel: die Revitalisierung des gesamten Parks.
Im Fokus stehen vier Teilbereiche: der Baumboulevard, der Bürgerpark, der Bereich Parkcafé und der Parkplatz. Im urbanen Raum nimmt der Preußenpark die Funktion einer Grüninsel ein. Zudem hat der Preußenpark eine bedeutende Funktion als Kaltluftinsel im Innenstadtbereich.
Der Zeitrahmen: Die schrittweise bauliche Umsetzung der vier Teilbereiche soll bis zum Herbst 2026 abgeschlossen werden.
Blau-Grüne Maßnahmen
Beim modellhaften Umbau des Preußenparks sind laut Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf folgende Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels vorgesehen:
- Regenwasserrückhaltung, auch aus angrenzenden Quartiersflächen und Gebäuden,
- vollständige Regenwasserversickerung innerhalb der Grünfläche,
- Schaffung neuer Versickerungsflächen durch Entsiegelung,
- die Feuchthaltung von bepflanzten Flächen zur Erhöhung der Transpirationskühlung,
- Regenwassernutzung als Brauchwasser mittels smarter Technologie,
- Aufrechterhaltung und Wiederherstellung von Vegetationsstrukturen (Gehölze und Unterbepflanzung, Qualifizierung von Strauchpflanzungen und Pflanzflächen),
- Schaffung, Austausch und Weiterentwicklung biodiversitätsfördernder Pflanzsysteme und klimaresilienter Vegetationsstrukturen,
- die Verwendung heimischer und klimaresistenter Wildstauden und -gehölze aus lokaler bezirkseigener Produktion für mehr Artenvielfalt,
- eine ressourcenschonende und CO2-bindende Baustoffverwendung, etwa durch die Verwendung von Holz oder recycelten PVC als Baustoff für Stadtmobiliar (zum Beispiel Bänke),
- Ausrichtung der Maßnahmen auf ein hohes Klimaanpassungspotenzial des Preußenparks insgesamt.
Bundesförderung zur Klimaanpassung
Parks, Gärten und andere Grünflächen leiden unter Folgen des Klimawandels wie Hitzeperioden und Starkregenereignisse. Gleichzeitig werden grüne Oasen im Sommer für die städtische Bevölkerung immer wichtiger. Hier setzt das Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) an.
Regenwassermanagement mit Modellcharakter
Der Park soll als Modell für den Umbau weiterer innerstädtischer Grünflächen dienen, die den urbanen Raum an die Klimaänderung anpassen sollen. Die erneute Förderung im Rahmen des Bundesförderprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ wird vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf als großer Erfolg gewertet.
Bereits in den Jahren 2020 und 2021 hatte sich der Berliner Bezirk mit Förderprojekten zu Klimaanpassungsmaßnahmen und Regenwassermanagementsystemen in Grünanlagen erfolgreich für das Programm beworben. 2020 wurde der Preußenpark instandgesetzt und umgestaltet. Das Projekt wurde mit drei Millionen Euro vom Bund gefördert, im Rahmen des Energie- und Klimafonds 2020 (EKF) „Modellprojekte zur Klimaanpassung und Modernisierung in urbanen Räumen – Konzeption zur Förderung von Parks und Grünanlagen“.
2021 hatte das Bezirksamt gleich zwei Förderprojekte im Rahmen des Bundesprogramms „Klimaanpassung und Modernisierung in urbanen Räumen“ beantragt. Mit einer Fördersumme von 535.000 Euro konnte das Vorhaben „Standortangepasste Bewässerung bezirkseigener Grünflächen“ umgesetzt werden. Ziel war es, die Bewässerung und Beregnung im Volkspark Wilmersdorf, auf dem Steinplatz, dem Mierendorffplatz, dem Brixplatz und dem Klausenerplatz standortangepasst erfolgen zu lassen.
Darüber hinaus wurden im selben Jahr 825.000 Euro an Fördermitteln für das Projekt „ClimateHOOD_Campus PARK_Charlottenburg“ bereitgestellt. Im Rahmen dieses Projektes wurden in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin auf dem Campusgelände ökologische Infrastrukturmaßnahmen konzeptionell erarbeitet und erforscht.
Red.