Mit Design Thinking aus neuer Perspektive Lösungen finden

Wenn in alltäglichen Abläufen oder im Servicebereich Probleme sich partout nicht lösen lassen, kann eine andere Herangehensweise helfen. Zum Beispiel „Design Thinking“: Was es damit auf sich hat und wie man mit damit Zeit und Ressourcen sparen kann, erklärt KGSt-Referentin Jacqueline Recker.

Design Thinking
Von einer anderen Seite aus an Probleme herangehen, sie aus der Sicht der Nutzerinnen und Nutzer betrachten und kreative Lösungen finden das ist das Prinzip des „Design Thinking“. Foto: AdobeStock/REDPIXEL

Die Methode „Design Thinking“ stammt ursprünglich aus dem Produktdesign. Sie konzentriert sich darauf, Probleme aus der Sicht der Nutzerinnen und Nutzer zu betrachten und kreative Lösungen zu entwickeln. Im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse derjenigen, für die eine Lösung gesucht wird. Diese Herangehensweise ermöglicht es, neue Perspektiven in bestehende Prozesse und Denkweisen einzubringen und ideal passende Lösungen zu finden.

Oft fehlt die Zeit für umfassende Workshops, um Produkte oder Services mehr an den Nutzern orientiert zu gestalten. Dennoch können die Grundsätze des Design Thinking wertvolle Impulse für die tägliche Arbeit bieten. Hier folgen sie kurz zusammengefasst:

  1. Problemanalyse
    Beim Design Thinking ist es entscheidend, Annahmen zu hinterfragen und das Problem genau zu definieren. Denn allzu oft werden Lösungen vorschnell entwickelt, ohne das Problem näher zu analysieren. Fragen wie „Warum?“ helfen, die tieferen Ursachen zu erkennen, etwa: Warum hakt es immer wieder an dieser Stelle? So können gezielte Lösungen entwickelt werden, die wirklich den Bedürfnissen entsprechen. Diese Vorgehensweise fördert klarere Problemlösungen und spart auf lange Sicht Zeit und Ressourcen. Im Alltag angewendet unterstützt sie Teams dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen, die nachhaltigen Erfolg bringen.
  2. Neue Denkweisen, neue Lösungen
    Angesichts zunehmender Komplexität und schnellen Wandels stehen Organisationen und Menschen oft vor schwierigen Herausforderungen. Design Thinking hilft dabei, gewohnte Denkmuster zu verlassen und die Probleme aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Im Alltag kann das bedeuten, andere Perspektiven einzunehmen und unkonventionelle Ideen zuzulassen.
    Das Hinterfragen von starren Denkmustern und die Offenheit für neue Perspektiven ermöglichen die Bewältigung scheinbar unlösbarer Herausforderungen und die Entwicklung zukunftsfähiger Vorgehensweisen. Diese Haltung unterstützt sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld beim effektiveren Umgang mit komplexen Herausforderungen.
  3. Interdisziplinäre Zusammenarbeit
    Ein weiterer entscheidender Aspekt bei der Entwicklung innovativer Lösungen ist die Zusammenarbeit über die Disziplinen hinweg: aktiv den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen zu suchen. Dabei entstehen nicht nur neue, kreative Ideen, sondern es entwickelt sich auch ein tieferes Verständnis für die vielfältigen Aspekte einer Thematik. Zudem bietet sich die Möglichkeit, unterschiedliche Kompetenzen zu integrieren, was häufig zu effizienteren Lösungen führt.
  4. Fehler als Lernchance
    Im Design Thinking gilt die Maxime, Fehler als Lernchancen zu sehen und flexibel auf neue Erkenntnisse zu reagieren. Diese Einstellung hilft, in unklaren Situationen handlungsfähig zu bleiben und schrittweise Lösungen zu finden. Eine „Fail-Fast“-Mentalität fördert Experimentierfreude und Risikobereitschaft. Um dieses Mindset zu fördern, sind regelmäßige Reflexionen über Fehler sinnvoll. Hierbei sollte der Fokus darauf liegen, was aus der Situation für die Zukunft gelernt und verändert werden kann.
  5. Feedback und Verbesserung
    Ein wichtiger Bestandteil des Design Thinking ist das regelmäßige Einholen von Feedback für stetige Verbesserungen. Dabei wird der Input von Nutzerinnen und Nutzern, Kolleginnen und Kollegen sowie externen Beraterinnen und Beratern in den Entwicklungsprozess integriert. Im Alltag kann dies bedeuten, systematisch Feedbackrunden einzuplanen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse kontinuierlich umzusetzen.

Design Thinking bietet wertvolle Prinzipien für die tägliche Arbeit: von der gründlichen Problemanalyse über kreatives Denken bis zur interdisziplinären Zusammenarbeit. Durch die Anwendung dieses Mindsets können nicht nur innovativere Lösungen entwickelt werden, sondern auch die Bedürfnisse der Nutzenden stärker adressiert werden.

Das heißt: Design Thinking gebraucht eine Denkweise, die in der schnelllebigen Arbeitswelt von besonderem Wert ist.


Die Autorin

Jacqueline Recker ist Referentin im Programmbereich Personalmanagement der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt)


Jacqueline Recker