Kooperationsvertrag für Digitalisierung

Wollen gemeinsam die Digitalisierung von Brandenburg an der Havel vorantreiben (v.l.): Oberbürgermeister Steffen Scheller und Prof. Andreas Wilms, Präsident der Technischen Hochschule Brandenburg, haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Foto: THB/Oliver Karaschewski

Um die Stadt Brandenburg an der Havel bei der Digitalisierung der Verwaltung zu unterstützen, wurde ein Kooperationsvertrag mit der Technischen Hochschule Brandenburg geschlossen.

Gemeinsam den digitalen Wandel gestalten: Steffen Scheller, Oberbürgermeister von Brandenburg an der Havel, und Prof. Andreas Wilms, Hochschulpräsident der Technischen Hochschule Brandenburg, haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um die Digitalisierung der Stadt voranzutreiben. Der Kooperationsvertrag orientiert sich nach Angaben der Stadt an der Digitalen Agenda von Brandenburg an der Havel. Unter anderem soll die Verwaltung mit fachlicher Beratung dabei unterstützt werden, hybride Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung zu ermöglichen. Geplant sei, ein technisches Leistungsverzeichnis für den Rolandsaal zu erstellen, sodass dort parallel zu den Sitzungen vor Ort auch interaktive Videokonferenzen möglich werden. Außerdem könne die Technische Hochschule Brandenburg dabei unterstützen, die Digitalisierung der kommunalen Verwaltung voranzutreiben. Die zuständige Beigeordnete Susanne Fischer erläutert: „Wir möchten unter anderem eine interne Verwaltungs-, Lern- und Wissensplattform aufbauen. Mit diesem Lernmanagementsystem können perspektivisch interne Fortbildungen organisiert und gezielt Informationen an die gewünschten Empfängerinnen und Empfänger verteilt werden.“

Messdaten mittels LoRaWAN-Technologie erfassen

Als fachlicher Hauptansprechpartner seitens der Hochschule fungiert Prof. Dr.-Ing. André Nitze, der im Fachbereich Wirtschaft eine Professur für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Technologien und Anwendungen des Internet of Things, bekleidet. Bisher hat er in Zusammenarbeit mit der Stadt und auch mit den Stadtwerken Brandenburg bestimmte Verteilerpunkte mit LoRaWAN-Technologie ausgestattet. Die Technologie dient der Datenerfassung und kann zum Beispiel Messdaten speichern und aufbereiten oder Besucherströme zählen. Bisher werde sie laut der Stadt unter anderem eingesetzt, um auf dem Marienberg Sensordaten hinsichtlich der Bodentrockenheit aufzubereiten. So soll der beste Zeitpunkt zum Gießen der Pflanzen ermittelt und ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser und auch mit Personalressourcen ermöglicht werden.

LoRaWAN-Technologie werde laut den Projektbeteiligten auch zukünftig ein wichtiger Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sein. Aktuell werden mögliche weitere Anwendungsbereiche wie die Auswertung des Straßenverkehrs und des Parkverhaltens oder die Zählung von touristischen Besucherströmen geprüft. Ebenfalls geplant sei zum Beispiel, mit Hilfe von Wassersensoren die Pegelstände an verschiedenen Gewässern der Stadt automatisch und tagesaktuell aufzuzeichnen. Die ersten Daten sollen bereits im April erfasst werden. Bisher habe der Wasser- und Bodenverband Rathenow im Auftrag der Fachgruppe Wasser die Wasserstände an zwölf wichtigen Wehren vierzehntägig erfasst. Dieses Zeitintervall sei aber zu lang, um schnell auf veränderte Bedingungen reagieren zu können.

Die geplante automatische Datenerfassung mittels LoRaWAN-Technik soll der Fachgruppe Wasser in einem ersten Schritt eine verbesserte Bewirtschaftung der über Schöpfwerke regulierten tiefliegenden Gebiete, wie zum Beispiel das Breite Bruch, ermöglichen. In nächsten Etappen soll nach Angaben der Stadt diese Technologie auch für die Überwachung von Grundwasserständen vor dem Hintergrund des zunehmenden Wassermangels zum Einsatz kommen.

red.