Hightech im Einsatz

Der Winter steht vor der Tür. Das bedeutet für die Kommunen: Winterdienst. Um ihre Aufgaben im Raum- und Streudienst erfüllen zu können, benötigen die Bauhöfe und Dienstleister leistungsfähiges Material. Kennzeichnend für viele Neuheiten der Branche ist die Variabilität von Fahrzeugen und Anbaugeräten.

 

Ob der kommende Winter viel Schnee und häufig Glätte bringen wird, lässt sich nicht vorhersagen. Fest steht hingegen, dass Bauhöfe der Städte und Kommunen, Garten- und Landschaftsbauer, Hausmeisterservice, Gebäudedienstleister für alle Eventualitäten gerüstet sein müssen. Hier ist Erfahrung gefragt, aber auch ein Partner für wirtschaftliche Lösungen.

So bietet der Fahrzeugausrüster Schoon aus Wiesmoor Geräte für den Winterdienst zum Anbau an Pick-ups, Transporter und Leicht-Lkws. Zum Programm zählen die Lexan-Schneeschilder für den Frontanbau, Streuer zur Montage auf der Ladefläche sowie Werkzeug- und Gerätehalter und weiteres Zubehör wie LED-Begrenzungsleuchten, Warnflaggen in Rot/Weiß und ein zusätzlicher Anbaurahmen inklusive Abdeckung.

Der Schneepflug ist aus Lexan gefertigt, einem leichten und extrem festen Polycarbonat. Der Fahrer steuert das Gerät über einen Joystick. Die Streuer werden auf der Ladefläche des Fahrzeugs mittels Zurrgurten fixiert und sind geeignet zur Verteilung von Streugütern wie Salz, Granulat, Sandgemisch und Splitt. Sie sind in verschiedenen Ausführungen und variablen Maßen erhältlich, wahlweise mit serienmäßiger GPS-Unterstützung, geschwindigkeitsabhängiger Mengenregulierung und Steuertechnik via Touch-Bedienung. Die Ausbringmenge kann über ein separates Bedienteil vom Fahrersitz aus stufenlos eingestellt werden.

Der Schweizer Hersteller Bucher Municipal ergänzt seine Produktpalette an Räumgeräten – darunter die Giletta-Teleskopschneepflüge – mit den Keil-Vario-Schneepflügen der Baureihen Bucher UR und Bucher UM. In drei Größen lieferbar, sind sie für mittlere und große Trägerfahrzeuge geeignet.

Für leichte Lkws und Offroad-Trägerfahrzeuge wurden die Schneepflüge der Irox-Familie entwickelt. Die kompakten und leichten Modelle der Größe Irox XS sind mit Schürfleistenbreiten von 1600 bis 2200 Millimeter erhältlich. Die Irox-S-Pflüge werden mit Schürfleistenbreiten von 2200 bis 2600 Millimeter gefertigt.

Modulare Bauweise

Für mittelgroße und schwere Lkws eignen sich die Schneepflüge der Ramox-Familie, die in zwei Versionen erhältlich sind: die drei- oder vierscharigen Ramox L sowie die drei- oder vierscharigen Ramox XL. Sie wurden zur Bewältigung von mittleren und großen Schneemengen entwickelt und eignen sich für die Schneeräumung auf Autobahnen, Flughäfen und allen Arten von Straßen innerorts sowie außerorts.

Die innovativen Streuautomaten der Phoenix-Baureihe sind in Behältergrößen von vier bis neun Kubikmeter lieferbar und passen dank modularer Behälterbauweise an die Trägerfahrzeuge aller namhaften Hersteller. Leichtbauweise und geringe Behälterhöhe verbessern die Fahreigenschaften, vergrößern die Nutzlast und erhöhen die Wirtschaftlichkeit. Die lückenlose Auswahl an Schneckenfördersystemen, Antriebsarten, Sensorik, Steuerungen und passenden Abstellsystemen ermöglicht eine exakte Abstimmung für den Winterdiensteinsatz auf Landstraßen, Bundesstraßen und Autobahnen.

Der elektrisch betriebene Streuautomat Phoenix Electra ist in Behältergrößen von vier bis fünf Kubikmeter verfügbar. Er bezieht seine Antriebsenergie aus Akkus.

Mehrere Winter ohne nennenswerte Schneemengen vielerorts machen leistungsstarkes Räumgerät zwar nicht obsolet, doch es wird seltener eingesetzt. Dafür sind vermehrt verschmutzte Flächen und Wege zu reinigen. Viele Betriebe investieren daher zunehmend in Lösungen zur Schmutzbeseitigung. „Wir sehen den Trend seit Jahren“, so Vertriebsmann Volker Zippel vom schwäbischen Gerätehersteller Wiedenmann jüngst anlässlich der Fachmesse Galabau 2016 in Nürnberg.

Mit seinen Anbaugeräten des Typs „Combi Clean“ hat der Anbieter aus Rammingen auf den Trend reagiert. Die für Kompakttraktoren und andere Geräteträger entwickelten Kehrmaschinen sind sowohl gegen Schmutz als auch leichten Schnee einsetzbar. Sie bieten Arbeitsbreiten von 950 bis 2100 Millimeter, sind mit Sammelbehältern bis 170 Litern und einem hydraulischen Schwenkmechanismus ausgestattet. Der Walzenwechsel gestaltet sich einfach, weil dafür keine Antriebsteile zu demontieren sind. Das randnahe Fegen an Bordsteinen und Hauswänden war das Entwicklungsziel, rotierende Seitenbesen unterstützen das Arbeitsergebnis. Selbst Wassersprengen ist möglich.

Als Ergänzung für „echte“ Schneetage stellt Wiedenmann sein neues preisgekröntes Schneeräumschild „Vario Flex“ dazu. Seine Breite ist zwischen 1450 und 2400 Millimeter variabel verstellbar. So kann es sowohl zum Präzisionsräumen auf engen Gehwegen als auch zum schnellen Flächenräumen auf Parkplätzen eingesetzt werden.

Wirtschaftliche Doppelfunktion

Auch der Streuer „Ice Master“ mit elektronischer Dosiereinheit ist ein Kombigerät: Auf schmalen Wegen fungiert er als Kastenstreuer mit geringem Streugutverbrauch, auf großen Flächen als Tellerstreuer mit Streubreiten bis sechs Meter. Der Hersteller sieht wirtschaftliche Vorteile für die Betriebe durch die Doppelfunktion bei den Winterdienstgeräten. So könnten komplette Fahrzeuge eingespart und die vorhandenen besser ausgelastet werden.

Ebenfalls auf der Galabau vertreten war der dänische Konzern Nilfisk-Egholm, der auf die Herstellung von Reinigungsmaschinen und -fahrzeugen spezialisiert ist. Das Unternehmen präsentierte ein Testfahrzeug des 2017 erscheinenden City Ranger 3570 für die Outdoor-Reinigung.

Entsprechend der geänderten Abgasnorm Tier IIIB für Kraftfahrzeuge ist der Prototyp des Schmalspur-Geräteträgers mit einer modernisierten Motorisierung sowie neuen elektronischen Features ausgestattet. Zusätzlich bietet der Hersteller passend zum Fahrzeug eine Palette an Anbaugeräten, zum Beispiel auch für den Winterdienst.

Red.