Fördermittel für Wärmenetze

Wärmenetze
Für den Aus- und Neubau ihrer Wärmenetze erhalten drei Kommunen in Baden-Württemberg jeweils 200.000 Euro Fördergeld. Foto: Adobe Stock/struvictory

Drei baden-württembergische Gemeinden erhalten für den Ausbau ihrer Wärmenetze insgesamt 600.000 Euro aus dem Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“ des Landes.

Hohenstadt (Landkreis Göppingen), Freiberg am Neckar (Landkreis Ludwigsburg) und der Ortsteil Dornstadt-Tomerdingen (Alb-Donau-Kreis) erhalten eine Förderung des Landes für den Aus- oder Neubau ihrer Wärmenetze, wie das baden-württembergische Umweltministerium mitteilt. Die Mittel stammen aus dem Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“, mit dem das Land Investitionen in Wärmenetze bezuschusst, die erneuerbare Energiequellen verwenden, industrielle Abwärme nutzen oder bei denen hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommt.

„Bewusst und effizient mit Energie umzugehen und gleichzeitig die Energieversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen, sind zwei wichtige Bausteine der Energiewende“, betont die baden-württembergische Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker. „Als Land unterstützen wir deshalb schon lange, energieeffiziente Wärmenetze auszubauen und so dezentrale Heizungsanlagen zu erset­zen. Damit sparen wir neben Energie auch viele CO2-Emissionen ein und bringen die Wärmewende im Land weiter voran.“

Jeweils 200.000 Euro Fördergelder

Die Erweiterung des Wärmenetzes in der Gemeinde Hohenstadt unterstützt das Land mit 200.000 Euro. Entlang einer neuen Trasse von etwa drei Kilometern sollen 43 Hausanschlüsse für Wohngebäude sowie ein Pufferspeicher mit einem Volumen von 20 Kubikmeter entstehen. Die Wärmeversorgung kann von dem bereits bestehenden Wärmenetz mit bereitgestellt werden. Sie wird von der Abwärme einer Biogasanlage, die über zwei Blockheizkraftwerke mit je 200 Kilowatt elektrischer und 187 Kilowatt thermischer Leistung verfügt, sowie einem zusätzlichen fossilen Gaskessel, der bei Spitzenlast eingesetzt werden kann, gewährleistet

Freiberg am Neckar betreibt bereits verschiedene Nahwärmeinseln. Eine Förderung des Landes von 200.000 Euro erhält die Stadt nun, um diese Inseln zu einem Gesamtnetz zu verbinden. Neben der Netzverbindung zwischen einer neuen Energiezentrale und dem Ortszentrum werden Hausanschlussleitungen für zehn neue Wärmekunden gefördert. Versorgt werden die bestehenden Wärmenetze von Erdgas- und Klärgas-Blockheizkraftwerken, Pelletheizungen sowie einer Abwasser-Wärmepumpe. Eine neue Energiezentrale nahe des Klärwerks der Stadt soll die bisherige Wärmeerzeugung ergänzen und die bestehenden Erdgas-Blockheizkraftwerke weitgehend ersetzen. Angrenzend an die neue Energiezentrale wird eine Freiflächen-Photovoltaikanlage installiert, die vor allem im Sommer den Strombedarf der Abwasser-Wärmepumpe deckt. Den Restbedarf deckt Ökostrom aus dem öffentlichen Netz. Die Wärme des neuen Nahwärmenetzes nehmen städtische Gebäude aber auch zahlreiche private Wohngebäude sowie ein Altenheim ab.

Um den Ortsteil Tomerdingen an das Nahwärmenetz anzuschließen, erhält die Gemeinde Dornstadt Landesmittel in Höhe von 200.000 Euro. Im jetzt anstehenden zweiten Bauabschnitt sollen Leitungen von insgesamt 1.556 Meter Länge und Übergabestationen für 23 private und kommunale Wärmekunden entstehen. Die Hauptleitung in der Ortsmitte, die Wärmeversorgung sowie die Heizzentrale wurden bereits in einem ersten Bauabschnitt errichtet. Ein Holzhackschnitzelkessel, die Abwärme eines Erdgas-Blockheizkraftwerkes und ein fossiler Gaskessel zur Spitzenlastabdeckung versorgen das Nahwärmenetz mit Wärme. Ein Pufferspeicher ergänzt die Wärmeversorgung.

red.