Dresden will neun Smart-City-Projekte umsetzen

Smart City Dresden
Grünes Licht für die Smart-City-Strategie von Dresden: Neun konkrete Projekt sollen umgesetzt werden. Foto: Adobe Stock/seqoia

Der Stadtrat von Dresden hat grünes Licht für die Smart-City-Strategie gegeben. Neun Modellprojekte sollen nun umgesetzt werden.

Dresden gehört zu den 28 Städten, die 2021 als Modellkommunen für Smart City-Projekte vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) ausgewählt wurden. Seit Anfang letzten Jahres arbeitete das Projektteam der sächsischen Landeshauptstadt mit dem Wissensarchitektur Laboratory of Knowledge Architecture der Technischen Universität Dresden an einer Smart-City-Strategie. Für diese hat der Stadtrat kürzlich grünes Licht gegeben.

Dresden wolle die Chancen der Digitalisierung nutzen, um in der Stadtentwicklung experimenteller vorzugehen und Bürgerinnen und Bürger stärker zu beteiligen. Ziel sei, ein klimaneutrales und sozial gerechtes Dresden zu schaffen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Bis 2026 wollen Stadtverwaltung und städtische Eigenbetriebe gemeinsam mit Partnern nun neun konkrete Modellprojekte in den Stadtteilen Prohlis, Johannstadt und Friedrichstadt umsetzen:

  1. Cleema – Eine digitale Plattform soll Dresdnerinnen und Dresdner zu nachhaltigem Verhalten motivieren.
  2. Umweltmonitoring – Es soll ein digitaler 3D-Zwilling Dresdens erstellt werden, mit dem sich unter anderem starke Unwetter und ihre Auswirkungen besser und genauer vorhersagen lassen. Auf Basis der Simulation lassen sich dann z. B. Gebäude besser schützen.
  3. Verkehrsmanagementsystem – Mit Hilfe von Sensoren in Straßen und der intelligenten Auswertung und Verknüpfung von Daten sollen Autos, ÖPNV und Fahrräder auf ihren Routen besser gelenkt werden können, so dass Lärm-, Staub- und Verkehrsbelastungen sinken.
  4. Strategisches Erhaltungsmanagement – Statt den Zustand von Dresdens Straßen nur alle fünf bis sechs Jahre mit Messfahrzeugen zu erfassen, sollen Sensoren Informationen liefern, die es möglich machen schon kleinere Problemstellen zu erkennen und zu reparieren, bevor sie größere Schäden verursachen. Umfangreiche Baustellen und Sperrungen lassen sich so vermeiden.
  5. Sektorkopplung im energieautarken Quartier – Es soll ein Konzept erstellt werden, mit dessen Hilfe sich ein Wohnquartier komplett selbst mit Energie versorgen kann und unabhängig vom Strom- und Wärmenetz wird. Die Energie kommt dabei aus Geothermie und Photovoltaik.
  6. Smartes Energiemodell – Für das Städtische Klinikum Friedrichstadt soll ein Modell für eine klimaneutrale Energieversorgung erstellt werden.
  7. Open Data – Offene Daten sollen für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung bereitgestellt und nutzbar gemacht werden.
  8. Smart Participation – Es soll ein Konzept für die digitale Bürgerbeteiligung in Dresden entstehen und das Bürgerlabor zum Mitmach-Dienstleister für Bevölkerung und Verwaltung werden.
  9. Digitaler Sportpark – Mit einer App sollen die Angebote des Sportparks im Ostra-Gehege von allen Nutzenr und Nutzerinnen wie Vereinen, Bürgern, Touristen sowie Unternehmen digital und bürgerfreundlich gebucht werden können.

Smart-City-Strategie greift Megatrends auf

Prof. Dr. Michael Breidung, Leiter des Eigenbetriebs IT-Dienstleistungen Dresden, sagt: „Die Smart-City-Strategie für Dresden greift die Megatrends der gesellschaftlichen Entwicklung auf und übersetzt diese in inhaltliche Richtungslinien für die Entwicklung digitaler Dienste im städtischen Raum. In den nächsten Jahren werden im Rahmen der Umsetzungsphase Modellprojekte mit bundesweiter Ausstrahlung in den Bereichen Umwelt, Verkehr, Energie, Sport und offene Daten umgesetzt, die sich positiv für die Menschen in Dresden auswirken.“ Die Vorhaben im Rahmen des Modellprojekts Smart Cities sollen durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen und den Projektträger Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden.

red.