Energiewende gemeinsam umsetzen

2023 soll laut Bundesverband Erneuerbare Energie der Ausbau deutlich beschleunigt werden. Foto: Adobe Stock/peterschreiber.media

Der Energiedialog 2023, die Jahresauftaktveranstaltung der Erneuerbaren Energiewirtschaft, sendet ein Aufbruchssignal.

„2023 wird das Jahr der Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien. Der Grundstein ist mit der Arbeit der Regierung im ersten Jahr gelegt. Jetzt wollen wir die Energiewende gemeinsam umsetzen. Hierfür sind weitere Reformen notwendig“, lautete die Botschaft von Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).

Simone Peter skizzierte in ihrem Grußwort drei große Weichenstellungen für das kommende Jahr. Als ersten Punkt nannte die BEE-Präsidentin den Abbau des Reformstaus: „Schwerfällige und überkomplexe Planungs- und Genehmigungsverfahren lähmen die Energiewende. Eine Kultur des Handels muss jetzt Einzug in die Genehmigungsbehörden der Bundesländer halten und Strom- sowie Wärmewende voranbringen.“

Zweitens müsse das Marktdesign der Zukunft festgelegt werden. Peter erneuerte die Kritik an Differenzverträgen (Contracts for Difference). Diese seien zu marktfern und unflexibel. Die BEE-Präsidentin plädierte für eine Umstellung auf ein flexibles Energiesystem und eine flexible Mengenförderung: „Das dezentrale, flexible Back-up aus Bioenergie, Speichern, Kraft-Wärme-Kopplung und Sektorenkopplung ist die Zauberformel für die Flankierung von Wind und Solar. Dafür braucht es eine betriebswirtschaftliche Motivation über den gesamten Markt, keine starre Maßregelung durch Differenzverträge.“

An dritter Stelle stehe der Wiederaufbau der Erneuerbaren Produktionskapazitäten in Deutschland und Europa. „Der Industrieplan der EU hilft, muss aber nun dringend und schnell konkretisiert werden, um kritische Teile der Wertschöpfung anzusiedeln – vom Net-Zero Industry Act über ambitionierte Standards bis zur Reform des Beihilferechts.“ Erneuerbare Energien seien international die großen Treiber auf den Klimaschutzmärkten.

Beim Energiedialog am 9. Februar kamen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verbänden, Mittelstand, NGOs und Zivilgesellschaft auf dem EUREF-Campus in Berlin und digital zusammen, um über die politische Agenda und Herausforderungen der kommenden elf Monate zu sprechen. Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck hielt auf dem Energiedialog die energiepolitische Grundsatzrede 2023 und trug zu der anschließenden Paneldiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Industrie bei.