Aktion „Deutschland trennt. Du auch?“ sensibilisiert für richtige Mülltrennung

Die Aktion „Deutschland trennt. Du auch?“ hat bundesweit Bürgerinnen und Bürger über die richtige Mülltrennung und deren positive Auswirkungen auf den Klimaschutz informiert – in Zusammenarbeit mit 200 Kommunen.

Mülltrennung
Im Juni wurde bei der Aktion „Deutschland trennt. Du auch?“ für verbesserte Stoffströme getrommelt. Foto: Initiative „Mülltrennung wirkt“/Maik Ludwig

Mit ihrer Aktion „Deutschland trennt. Du auch?“ geht die Initiative „Mülltrennung wirkt“ in den Kommunen mit den Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog. Die Aufklärung rund um richtige Mülltrennung und Recycling geschieht im Rahmen unterhaltsamer Events rund um drei Meter hohe XXL-Verpackungen. Da trommelt zum Beispiel eine Trommler-Crew für richtige Mülltrennung, oder der fröhliche „Trenn-Bär” und sein Quiz-Rad zeigen, wie richtige Abfalltrennung geht.

Warum diese Aktion? Das Recycling von Verpackungen ist wichtiger Bestandteil einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft – zum Schutz von Klima und Ressourcen. Und der Handlungsbedarf wird immer größer. Um die Kreislaufwirtschaft weiter zu stärken, ist in der jüngeren Vergangenheit auch bereits viel passiert.

So wurden in Deutschland mit dem neuen Verpackungsgesetz höhere Recyclingquoten für Verpackungen vorgegeben. Seit 2022 liegen sie zwischen 63 Prozent – für das werkstoffliche Recycling von Kunststoffverpackungen – und 90 Prozent für Papier, Pappe, Karton oder Glas.

Mülltrennung in Privathaushalten

Diese ambitionierten Quoten erfüllen die dualen Systeme bereits größtenteils. Auch die Weiterentwicklung der Sortiertechnik, die Verbesserung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen oder der Einsatz von Rezyklaten bei der Herstellung werden seitens der Wirtschaft vorangetrieben.

Um diese Potenziale voll ausschöpfen zu können, braucht es aber auch die Unterstützung der Menschen: Verpackungsrecycling braucht richtige Abfalltrennung in den Privathaushalten. Doch noch immer gehören durchschnittlich etwa 30 Prozent der in den Gelben Tonnen und Gelben Säcken gesammelten Abfälle dort nicht hinein.

Diese sogenannten Fehlwürfe können das Recycling korrekt entsorgter Verpackungen erheblich behindern. Landen umgekehrt Verpackungen im Restmüll, gehen wichtige Wertstoffe verloren. Neben den aktuellen politischen, wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen ist die Aufklärungsarbeit also eine der wichtigsten Stellschrauben für mehr Verpackungsrecycling.

„Deutschland trennt. Du auch?“ ist die derzeit größte bundesweite Partneraktion zur Aufklärung über richtige Abfalltrennung. Bisher informierten die an der Wertschöpfungskette für Verpackungsrecycling beteiligten Unternehmen und Institutionen überwiegend jeder für sich. Mit der Aktion bringen die dualen Systeme erstmals Kommunen, große Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels und Vertreter der Entsorgungswirtschaft zusammen, um sich gemeinsam zu engagieren. Schirmherrin ist Bundesumweltministerin Steffi Lemke.

Mülltrennung
Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist es oft kein großer Aufwand, man muss nur daran denken – es lohnt sich aber, Müll zu trennen. Foto: Adobe Stock/AVR SCR

Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit

Außergewöhnlich ist auch die Anzahl der Menschen, die in zwei Aktionswochen mit den XXL-Verpackungen vor Ort und über andere Kommunikationswege erreicht werden können: Mit über 200 teilnehmenden Kommunen deckt die Aktion ein Einzugsgebiet von etwa 40 Millionen Einwohnern ab. Die Partner Edeka, Netto Marken-Discount und Netto Deutschland stellen in rund 10.000 Märkten Werbeflächen zur Verfügung.

Gemeinsam mit den Städten, Gemeinden und Partnerunternehmen wollen die dualen Systeme möglichst viele Menschen über richtige Abfalltrennung aufklären und motivieren, Unsicherheiten und Vorurteile sollen aufgelöst werden. Das Ziel der Aktion „Deutschland trennt. Du auch?“: mehr und bessere Abfalltrennung für mehr und besseres Recycling – nicht nur für den Moment, sondern nachhaltig.


Der Autor

Axel Subklew ist Sprecher der 2020 gegründeten Initiative „Mülltrennung wirkt“ der dualen Systeme.


Axel Subklew

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