Der Projekt- und Gebietsentwickler BPD (Bouwfonds Immobilienentwicklung) und das Analyseunternehmen Bulwiengesa haben mit ihrer Wohnwetterkarte eine Analyse zur kleinräumigen Situation des Wohnungsmarktes in Deutschland vorgelegt. Das Ergebnis: Erstmals heizt sich das Umland stärker auf als die Kernstädte selbst.
Während die Kernstädte laut Wohnwetterkarte in diesem Jahr erstmal abkühlen, verteile sich die Hitze weiter auf das Umland. Diese Entwicklung verstärke den Wohnungsdruck in den Umlandgemeinden deutlich.
In der Wohnwetterkarte wird für jede deutsche Kommune bildhaft die Temperatur des Wohnungsmarktes dargestellt. Das soll die Situation bezüglich Angebot und Nachfrage verdeutlichen. Am „heißesten“ sind dabei die Städte und Gemeinden, in denen eine sehr hohe Nachfrage nach Wohnraum auf eine zu geringe Bautätigkeit trifft.
„In den vergangenen vier Jahren haben wir in unserer Analyse festgestellt, dass die Ballungsräume weiter wachsen und stetig weiter nach außen ins Umland hineinreichen“, sagt Alexander Heinzmann, Geschäftsführer von BPD in Deutschland.
Lösungsansatz: die richtigen Wohntypologien finden
Heinzmann betont: Wachsende Regionen seien aufgrund des weiterhin hohen Wohnungsbedarfs zum Handeln gezwungen. Ansonsten würden Menschen aus der Region verdrängt werden und das Verkehrsaufkommen steigen. „Die Stadt-entwicklungsplanung muss deshalb auf die langfristigen Veränderungen reagieren und das Umland von großen Kernstädten mitdenken. Dafür müssen sich die Verantwortlichen mit passenden und in der Zukunft nachgefragten Wohntypologien beschäftigen“, sagt Heinzmann.
Unter Bürgerinnen und Bürgern sei der Wunsch nach einem grünen Wohnumfeld mit entsprechendem Raumangebot weit verbreitet. Dieser Wunsch müsse in den planerischen Überlegungen berücksichtigt werden. Das beinhalte die Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur ebenso wie einen flächeneffizienten Städtebau mittlerer Dichte.