Studie: E-Government in den Behörden

E-Government
Die meisten befragten Bürgerinnen und Bürger sehen einen Mehrwert in digitaler Verwaltung. Bei der Umsetzung sehen mehr als 40 Prozent aber noch Verbesserungsbedarf. Foto: Adobe Stock/Insta_photos

Die Initiative D21 präsentiert die aktuellen Zahlen des „eGovernment Monitor 2023“. Die Studie zeigt, wie weit die Verwaltungen bei der Digitalisierung ihrer Dienstleistungen sind.

Zur Initiative D21 gehören renommierte Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Seit 2010 veröffentlichen die Initiative und die Technische Universität München (TUM) den „eGovernment Monitor“. Er zeigt eine Bestandsaufnahme, inwieweit digitale öffentliche Dienstleistungen verfügbar sind und von der Bevölkerung akzeptiert werden.

Die Studie betrachtet die 16 deutschen Bundesländer sowie Deutschland insgesamt, Österreich und die Schweiz. Das soll es ermöglichen, Rückschlüsse und Vergleiche der einzelnen Regionen zu ziehen und Schwachstellen in der digitalen Transformation zu erkennen. Die Schirmherrschaft des Projekts liegt bei Nancy Faeser, Bundesministerin des Inneren und für Heimat.

Knapp die Hälfte der Befragten sieht Verbesserungsbedarf

Am 16. Oktober präsentiert die Initiative beim GovTalk 2023 in Berlin die aktuellen Zahlen des „eGovernment Monitor 2023“ und ordnet sie gemeinsam mit der Fachcommunity zum Digitalen Staat ein. Das zentrale Ergebnis: 71 Prozent der Deutschen sehen einen Mehrwert in digitaler Verwaltung, allerdings sind 42 Prozent der Befragten mit dem derzeitigen Angebot nicht zufrieden.

Jeder dritte Befragte nimmt noch ausschließlich analoge Verwaltungsleistungen wahr. Bundesinnenministern Nany Faeser zieht dennoch ein positives Fazit: „Unser Staat wird Schritt für Schritt digitaler, das ist immer deutlicher sichtbar. Wir wollen das Leben der Menschen leichter machen, wertvolle Zeit sparen, der Zettelwirtschaft ein Ende bereiten und Behördengänge vermeiden.“

Das heiß diskutierte Thema Künstliche Intelligenz nimmt die Gesellschaft positiv auf. Unter bestimmten Voraussetzungen wäre die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger mit dem Einsatz von KI in der Verwaltung einverstanden. Rund die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland könnte sich sogar zukünftig vorstellen, mit Chatbots in der öffentlichen Verwaltung zu kommunizieren. Die grundsätzlichen Entscheidungen sollten am Ende aber weiterhin von Menschen getroffen werden. 21 Prozent der Befragten lehnen den Einsatz von KI in der Verwaltung generell ab.

Mit E-Government in das digitale Zeitalter

Der Online-Ausweis zur digitalen Identifikation konnte sich bislang kaum durchsetzen, aktuell nutzen ihn 14 Prozent der Befragten. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr. Die Bewertung der digitalen Einkommenssteuererklärung fällt positiver aus: 83 Prozent der Befragten sind mit dem Digitalangebot zufrieden. Damit ist sie Spitzenreiter im Zufriedenheitsranking und könnte für die anderen Angebote als Vorbild dienen.

Laut Marc Reinhard, Präsident der Initiative D21, liegen die Gründe für den Erfolg in der Nutzerfreundlichkeit: „Digitale Angebote entfalten ihre Vorteile und volle Wirksamkeit dann, wenn sie in der Breite Akzeptanz finden und analoge Leistungen weitgehend ersetzen. Dafür braucht es Angebote, die einfacher und schneller sind als der Gang zur Behörde.“ Nun gelte es, weitere kleine und große Schritte weg von der analogen Verwaltung und hinein in das digitale Zeitalter zu gehen.

red.