Seilbahnen – wirkungsvolle Ergänzung und Entlastung urbaner Verkehrssysteme

Verkehr, Nachhaltigkeit
Moderne Seilbahnen eröffnen neue Möglichkeiten für urbane Mobilität. Ein Beispiel ist das Projekt Câble C1, das gerade im Großraum Paris realisiert wird. Visualisierung: Île-de-France Mobilités

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Mobilität ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Das betrifft einerseits multimodale Konzepte für den Personennahverkehr, mit denen sich neue Verknüpfungspunkte im urbanen und suburbanen Raum verwirklichen lassen. Andererseits müssen die dafür eingesetzten Transportmittel nachhaltig sein, damit eine grüne Verkehrswende in Europa gelingen kann.

Während man bei ÖPNV-Netzen vor allem an Bus und Bahn denkt, eröffnet die Luftseilbahn mit ihrer Fähigkeit, Lücken im System einfach zu schließen, Verkehrsplanern ganz neue Chancen für die Entlastung des öffentlichen Personennahverkehrs. Ziel sollte es immer sein, die Reisezeit deutlich zu verkürzen. Gleichzeitig ist die Seilbahn ein zuverlässiges Transportmittel, das unter anderem geringe Betriebsrisiken, eine einfache Netzintegration, eine schnelle und kosteneffiziente Errichtung, einen kleinen ökologischen Fußabdruck, geringen Flächenverbrauch, Barrierefreiheit und ein digitales Steuerungssystem mit autonomem Betrieb bietet.

Funktionen von Seilbahnen. Grafik: Doppelmayr

Die Seilbahn als integriertes Verkehrsmittel

Ein zukunftsweisendes Projekt, das aufzeigt, wie sich Seilbahnen in ÖPNV-Netze integrieren lassen, ist die Seilbahnlinie Câble C1, die zurzeit in der Region Île-de-France mit dem Seilbahnhersteller Doppelmayr realisiert wird. Südöstlich des Pariser Stadtzentrums bzw. nordöstlich des Flughafens Paris-Orly gelegen, hat die neue Linie eine Gesamtlänge von 4,5 km und fünf Stationen, die direkt an weitere öffentliche Verkehrsmittel wie Metro, Bus oder Regionalbahn angeschlossen sind.

Die auf 3,2 Millionen Passagiere jährlich ausgelegte Seilbahn verbindet vier verschiedene Gemeindegebiete im Département Val-de-Marne mit einem unmittelbaren Einzugsgebiet von ca. 20.000 Anrainern und etwa 6000 Arbeitsplätzen. Die neue Linie sorgt für eine Entlastung des vielfach überlasteten Zubringerverkehrs zum zentrumsnahmen Pariser ÖPNV-Netz und wird als Teil des regionalen Verkehrssystems in das bereits bestehende Tarifsystem der Region integriert.

Geringer Flächenbedarf – optimierte Bauabläufe – kurze Bauzeiten

Durch ihren geringen Flächenbedarf am Boden lässt sich eine Seilbahn auch in dicht bebaute Stadtteile einfügen. Die Seilbahnstützen werden entsprechend der jeweiligen Situation dort platziert, wo sie am besten hineinpassen, während der urbane Raum weiterhin ungehindert dazwischen hindurchfließen oder als Ort für Begegnungen genutzt werden kann. So werden weniger Flächen versiegelt und bestehende Gebäude bleiben erhalten. Seilbahnen sind unabhängig vom Verkehr am Boden: Ihre Kabinen schweben über Staus und verstopfte Straßen einfach hinweg und bringen die Fahrgäste ohne zusätzlichen Zeitverlust ans gewünschte Ziel.

Hinzu kommen optimierte Bauabläufe bei ihrer Errichtung durch die Verwendung vorgefertigter Elemente für Stützen und Stationen. Das ermöglicht nicht nur kurze Fertigstellungszeiten, sondern ist auch deutlich kostengünstiger als innerstädtische Straßenbahnbauten, Trassenerweiterungen oder Tunnelneubauten. So liegt die Kostenproportion von Seilbahnen gegenüber U-Bahnen inzwischen im Minimum bei 1:10. Zudem sind Luftseilbahnen fast geräuschlos und tragen so zu mehr Lebensqualität für die Stadt bei.

Doppelmayr-Seilbahn auf der BUGA 2023. Foto: Doppelmayr/Jonas Melcher

Nachhaltige Mobilität

Ein weiterer Vorteil der Seilbahn ist ihre Nachhaltigkeit im Vergleich zu anderen Verkehrslösungen. Nach Schätzungen werden im Jahr 2050 bereits zwei Drittel der Menschen in Städten leben. Gleichzeitig ist der Verkehrssektor weltweit für fast ein Viertel der CO2-Emissionen verantwortlich, Tendenz steigend. Entsprechend dringlich ist es, eine Mobilität zu schaffen, die aufgrund ihrer Energieeffizienz, geringen Emissionen und einem kleinen ökologischen Fußabdruck zukunftsfähig ist – gerade im urbanen und suburbanen Raum.

Die Seilbahn kann in diesem Zusammenhang mit einem geringen CO2-Fußabdruck punkten. Aufgrund ihres zentralen Elektroantriebs fallen keine lokalen Emissionen wie zum Beispiel Stickstoffoxide (NOx) oder Feinstaub an. Beim Einsatz von erneuerbarer Energie wird die Seilbahn CO2-neutral betreiben. Ihre Barrierefreiheit ermöglicht die Benutzung von allen Personengruppen und unterstützt auch die Mikromobilität für die letzte Meile durch die Möglichkeit der Mitnahme von Fahrrädern, Scootern etc.

Zukunftsfähige Verkehrsräume

Wer eine zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität schaffen will, muss vernetzt denken. Multimodale Konzepte inklusive Mikromobilität sind ein wichtiger Bestandteil, um den öffentlichen Personennahverkehr effizienter und attraktiver zu machen. Mit ihrer Fähigkeit, Lücken im System einfach zu schließen, bietet die Luftseilbahn neue Verlängerungs-, Verknüpfungs- und Ergänzungsoptionen. Sie beruht auf einer bewährten Technologie mit geringen Betriebsrisiken und -kosten. Richtig eingesetzt, kann sie den Verkehr im urbanen und suburbanen Raum entlasten und einen wirkungsvollen Beitrag zu einer grünen Mobilitätswende leisten.

Kontakt:

Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Julia Schwärzler
Konrad-Doppelmayr-Straße 1, Postfach 20
6922 Wolfurt, Österreich
Tel.: +43 5574 604 227
E-Mail: julia.schwaerzler@doppelmayr.com
www.doppelmayr.com