Power-to-Heat Anlage für Rostock

Inbetriebnahme der Power-to-Heat-Anlage in Rostock (v.l.): Oliver Brünnich, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Rostock, Eva-Maria Kröger, Oberbürgermeisterin von Rostock, Ute Römer, Mitglied der Stadtwerke, Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit und Dr. Dirk Biermann, Geschäftsführer Märkte und Systembetrieb bei 50Hertz. Foto: Sascha Schwarzer

Eine neue Power-to-Heat-Anlage in Rostock nutzt überschüssigen Strom aus Windenergie, um daraus klimaneutrale Wärme zu erzeugen.

Die Stadtwerke Rostock haben gemeinsam mit dem Stromübertragungsnetzbetreiber 50Hertz die neue Power-to-Heat Anlage (PtH) in Betrieb genommen. Wie das Unternehmen mitteilt, nutzt der Elektrokessel mit einer Leistung von 20 Megawatt zukünftig überschüssigen Strom aus Windenergie und erzeugt daraus klimaneutrale Wärme für Rostock.

„Wir setzen heute einen wichtigen Meilenstein auf unserem Transformationspfad hin zu einem CO2-neutralen Rostock“, sagte Oliver Brünnich, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke im Beisein von Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Reinhard Meyer sowie Mitarbeitenden und Gästen aus Politik und Wirtschaft, anlässlich der Inbetriebnahme. „Mit dieser Anlage tragen wir dazu bei, dass erneuerbare Energien nicht abgeregelt werden, sondern wir nicht verbrauchte Energie vor Ort als Wärme nutzen.“.

Wenn die Erneuerbaren Energien im Norden viel Strom erzeugen und dieser weder vor Ort verbraucht noch aufgrund fehlender Stromleitungen nach Süden weitertransportiert werden kann, müssen oftmals Windräder abgeregelt und die Betreiber für die Verluste entschädigt werden. Um den grünen Überschussstrom zukünftig effizienter zu nutzen, kooperieren die Stadtwerke Rostock mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz. Die Stadtwerke betreiben die PtH-Anlage, 50Hertz übernimmt auf Basis einer Regelung im Energiewirtschaftsgesetz die Investitionskosten in Höhe von bis zu 20 Millionen Euro und kann die Anlage zur Entschärfung von Netzengpässen anfordern. Die Fachleute sprechen von Redispatchmaßnahmen, um das Netz vor Überlastung zu schützen und eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten.

Erneuerbare Energien effizient nutzen

„Als Übertragungsnetzbetreiber ist es unsere Aufgabe, die Erneuerbaren Energien so effizient und vollständig wie möglich in das elektrische Gesamtsystem zu integrieren. Um das zu erreichen, müssen die Netze massiv ausgebaut und verstärkt werden. Aber auch die Möglichkeiten der Sektorenkopplung, also die Kopplung von Strom-, Wärme- und Verkehrssektor müssen wir konsequent nutzen. Power-to-Heat ist eine einfache und effiziente Technologie, mit Strom Wasser zu erhitzen und damit Gebäude zu beheizen oder Wärme für industrielle Prozesse zu erzeugen. Das ist besonders dann effizient, wenn es sich um grünen Strom handelt, der aufgrund von Netzengpässen ansonsten nicht genutzt werden könnte“, sagt Dr. Dirk Biermann, Geschäftsführer Märkte und Systembetrieb bei 50Hertz.

Wärmewende bis 2035

„Mit unserem kommunalen Wärmeplan steht die Strategie bereits, wie wir die Wärmewende bis 2035 in Rostock schaffen können. Damit sind wir deutschlandweit Vorreiter. Die Stadtwerke Rostock spielen eine wichtige Rolle dabei, die Maßnahmen dieses Plans umzusetzen. Nach dem Wärmespeicher reiht sich die neue Power-to-Heat Anlage als Baustein ein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stadt,“ sagt die Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock Eva-Maria Kröger. Im Transformationsplan der Stadtwerke Rostock spielen nach eigenen Angaben weitere nachhaltige Technologien zur Wärmeerzeugung aus regionalen Energiepotentialen wie zum Beispiel eine Großwärmepumpe im Rostocker Klärwerk oder die Nutzung von Abwärme der Elektrolyse eine bedeutende Rolle.

red.