Der Fach- und Führungskräftemangel steigt, auch in den Kommunen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) fordert unter anderem flexiblere Arbeitszeiten, eine Erhöhung der Erwerbsquote und mehr Tempo bei der Digitalisierung, um die Arbeit in der Kommunalverwaltung attraktiver zu gestalten.
Laut Prognosen wird Deutschland bis zum Jahr 2035 durch den demografischen Wandel rund sieben Millionen Arbeitskräfte und damit ein Siebtel des Arbeitsmarktes verlieren. In den nächsten zehn Jahren werden mehr als 500.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Kommunen ausscheiden, das entspricht etwa 30 Prozent des gesamten Personals.
Gerade für die Kommunen sei es höchste Zeit, sich dieser Herausforderung ernsthaft anzunehmen. Das betonten der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Erster Bürgermeister Dr. Uwe Brandl, und Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg Anfang Januar: „Wir müssen jetzt gegensteuern – mit einem attraktiven öffentlichen Dienst, einer Erhöhung der Erwerbsquote, konsequenter Qualifizierung von Erwerbslosen und der Zuwanderung von Fachkräften. Auch eine längere Arbeitszeit und eine größere Vielfalt bei Arbeitszeitmodellen können einen Beitrag leisten.“
Eine bisher noch zu wenig genutzte Chance für eine effektivere Verwaltung liege zudem in der Digitalisierung. Häufig vorkommende Verwaltungsvorgänge wie An- und Abmeldungen von Personen, Anwohnerparkausweise oder Sondernutzungsgenehmigungen könnten weitgehend komplett digital abgebildet werden, wenn die entsprechenden Lösungen dafür vorhanden wären. Daher brauche es deutlich mehr Tempo bei der Digitalisierung, um die Verwaltungen zu entlasten. Um das zu erreichen, forderten Brandl und Landsberg mehr Unterstützung für die Kommunen von Bund und Ländern.