Nürnberg errichtet Photovoltaik auf städtischen Gebäuden

Photovoltaik
Neue Photovoltaikanlage auf dem Dach der Feuerwache (v.l.): Bürgermeister Christian Vogel, Referent für Finanzen, Personal und IT, Thorsten Brehm, Oberbürgermeister Marcus König, Vorstandssprecher der N-Ergie Aktiengesellschaft, Maik Render, sowie Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. Foto: Stadt Nürnberg/Christine Dierenbach

Im Zuge ihrer Photovoltaik-Strategie hat die Stadt Nürnberg die erste PV-Anlage auf dem Dach einer Feuerwache errichtet. Weitere sollen folgen.

Die Stadt Nürnberg will auf städtischen Bestandsgebäuden Photovoltaikanlagen errichten. Eine erste Anlage wurde nach Angaben der Stadt Ende September auf dem Dach der neugebauten Feuerwache 1 installiert. Das Projekt wurde in enger Kooperation zwischen der Stadt Nürnberg – insbesondere dem Referat für Finanzen, Personal und IT sowie dem Planungs- und Baureferat mit dem Hochbauamt – und der N-Ergie Aktiengesellschaft durchgeführt.

„Die Stadt Nürnberg geht bei Klimaschutz und Energiewende weitere wichtige Schritte. Die konsequente Errichtung von Photovoltaikanlagen auf städtischen Bestandsgebäuden ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz in Nürnberg“, erklärt Oberbürgermeister Marcus König. „Gerade Dachflächen bieten sich an und werden nun Schritt für Schritt genutzt. Die Stadt Nürnberg geht so auch mit gutem Beispiel voran – hoffentlich auch für viele weitere gewerbliche und private Dachflächen.“

Seit Anfang 2022 sehen die städtischen Planungsstandards unter anderem vor, dass bei entsprechenden Bauvorhaben, wie Neubauten beziehungsweise Generalsanierungen, die Errichtung einer größtmöglichen PV-Anlage auf den Dachflächen der Gebäude eingeplant werden. Auch davor waren PV-Anlagen üblich und sind unter dem Vorbehalt der Wirtschaftlichkeit sowie der knappen Haushaltsmittel errichtet worden, wie die Stadt mitteilt.

N-Ergie vermarktet erzeugten Strom

Im Zuge der vom Nürnberger Stadtrat beschlossenen PV-Strategie ermögliche die Stadt der N-Ergie darüber hinaus die Nutzung bestehender städtischer Dachflächen. Das Unternehmen installiere und betreibe die PV-Anlagen und vermarkte den erzeugten Strom vollständig als „regionalen Ökostrom“ in ihren Produkten. Auf diese Weise trage die Stadt gemeinsam mit der N-Ergie zum lokalen Ausbau der erneuerbaren Energien bei. Durch die Nutzung des regionalen Ökostroms der N-Ergie, inklusive des erzeugten Stroms auf den städtischen Gebäuden, sei die klimaneutrale Stromversorgung für die städtischen Liegenschaften gewährleistet. Die Umsetzung dieser Strategie erfolge seit diesem Jahr. Ermöglicht werde so eine vollständige Nutzung aller geeigneten städtischen Dächer.

„Wir leisten Beitrag zur Nachhaltigkeit“

Der Referent für Finanzen, Personal und IT, Thorsten Brehm, betont: „Ich freue mich sehr über diese Kooperation. Durch die Nutzung von Dachflächen für Photovoltaikanlagen schonen wir Freiflächen und leisten trotzdem einen starken Beitrag zur Nachhaltigkeit und Regionalität der Energieversorgung in Nürnberg.“

 „Mit der PV-Anlage hier auf der Feuerwache 1 und den folgenden Projekten auf städtischen Dächern erhöhen wir den Anteil regenerativ erzeugten Stroms im Stadtgebiet. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eines unserer wichtigsten Zukunftsthemen. Neben den PV-Dachanlagen und Solarparks in der Region setzen wir verstärkt auf Windkraft – eine absolut notwendige Ergänzung zum Erzeugungsprofil des Sonnenstroms“, sagt Maik Render, Vorstandssprecher der N-Ergie.

Hohes Erzeugungspotential

Eine durch das städtische Hochbauamt durchgeführte Potenzialanalyse hat nach Angaben der Stadt Nürnberg ergeben, dass auf den Dächern städtischer Gebäude ein gut zu erschließendes Erzeugungspotenzial von etwa 15 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr besteht – zu erwarten sind etwa 350 Anlagen mit circa 15 Megawatt-Peak (MWp) Gesamtleistung.

Lange Betriebsdauer

Die PV-Anlage auf der Feuerwache 1 erzielt nach Angaben der Stadt auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern eine Leistung von 165 Kilowatt-Peak (kWp). Der jährliche Stromertrag der PV-Anlage belaufe sich auf durchschnittlich 152 000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Die Vermeidung von CO2-Emissionen einer vergleichbaren fossilen Stromerzeugung betrage rund 70 Tonnen pro Jahr. Die voraussichtliche Betriebsdauer einer Anlage liege bei mindestens 20 bis 30 Jahren.

Feuerwehr-Bürgermeister Christian Vogel ist erfreut über die PV-Anlage: „Die neue Anlage ist Teil eines umfassenden nachhaltigen Konzepts hier auf der Feuerwache. Es gibt Wallboxen für Dienstfahrzeuge, ein Gründach, Regenwasser-Verwertung, Fernwärme-Anschluss, intelligente Beleuchtung, moderne Dämmung und vieles mehr. Auch bei den im Bau befindlichen Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr wird an Nachhaltigkeit und Umweltschutz gedacht mit Dämmung, Wärmepumpen, LED-Beleuchtung und Co.“

Vier Photovoltaikanlagen für 2023 geplant

Insgesamt stehen laut der Stadt Nürnberg im Jahr 2023 vier Photovoltaikanlagen zur Umsetzung an. Jährlich sollen weitere Pakete zum Bau der PV-Anlagen zwischen dem Hochbaumt und der N-Ergie in der konkreten Projektauswahl vorbereitet und durch die N-Ergie planerisch und baulich realisiert, bis etwa im Jahr 2035 alle städtischen Dächer mit PV-Anlagen ausgestattet sind. Planungs- und Baureferent, Daniel F. Ulrich, hebt hervor: „Die strukturübergreifende Zusammenarbeit innerhalb der Stadtverwaltung und die Kooperationsbereitschaft der N-Ergie hat zu einer ökologisch und wirtschaftlich sehr sinnvollen und darüber hinaus beispielhaften Lösung für andere Kommunen geführt.“

red.