Neues Geoportal von Baden-Baden

Geoportal
Bernd Maier präsentiert das neue Geoportal der Stadt Baden-Baden. Die Anwendung bietet jetzt noch mehr Möglichkeiten, geografische Daten interaktiv zu entdecken. Foto: Stadt Baden-Baden

Das Geoportal von Baden-Baden wurde neu aufgelegt und steht nun auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.

Geodaten interaktiv entdecken: Das kann nun auch die breite Öffentlichkeit auf dem Geoportal der Stadt Baden-Baden (Baden-Württemberg), das geografische Informationen aus dem Stadtkreis online zugänglich macht. Das städtische Fachgebiet Vermessung und Geoinformation hat das Portal neu aufgelegt. Die Web-Anwendung warte jetzt mit einer Reihe neuer Funktionen auf und biete noch mehr Möglichkeiten, verschiedenste geografische Daten interaktiv zu entdecken.

„Das bisherige Geoportal wurde vor allem von Fachleuten und Planungsbüros sehr gut angenommen“, erklärt Stefan Hetzel, Leiter des Fachgebiets Vermessung und Geoinformation. „Besonders gefragt waren dabei vor allem baurechtlich relevante Informationen wie Bodenrichtwerte, Bebauungspläne und Satzungen. Mit dem neuen Portal bieten wir weitere Möglichkeiten und das nicht nur für Fachleute, sondern auch für die breite Öffentlichkeit“, so Hetzel weiter. Das Geoportal wurde nach Angaben der Stadt 2017 mit dem Ziel ins Leben gerufen, Geoinformationen aus unterschiedlichen Bereichen des Stadtkreises öffentlich zugänglich zu machen. Neben baurechtlichen Aspekten bilde es zum Beispiel auch Zuständigkeiten wie Bau- oder Kehrbezirke ab und veranschauliche mit Karten Themen wie Wahlen oder Wasser- und Naturschutz. Seither haben sich sowohl die technischen Möglichkeiten als auch die Ansprüche an Geoportale verändert. Dem wolle das neue Portal mit einem neuen Aufbau und neuen Funktionen gerecht werden.

Neues Open Data Portal

Die Anwendung startet nicht mehr direkt im Kartenportal, sondern auf einer neuen Startseite. Hier kann zwischen verschiedenen Menüpunkten gewählt werden. Neue Karten und aktuelle Themen werden im Bereich Aktuelles präsentiert. Eine weitere Neuerung ist das Open Data Portal. „Das Open Data Portal bietet die Möglichkeit, Daten in gängigen Geo-Daten-Formaten herunterzuladen, und weiterzuverarbeiten. Sie können beispielsweise auf Webseiten eingebunden werden, und zwar kostenlos“, berichtet Bernd Maier, Leiter des Sachgebiets GIS.

Anwendung ist vielseitig

Darüber hinaus widmet sich das Geoportal auch neuen Themenbereichen, wie die Stadt Baden-Baden mitteilt. Eine aktuelle Karte visualisiert demnach die Ergebnisse der Stadtklimaanalyse 2021, deren Ergebnisse die Grundlage für eine fundierte Abwägung klimatischer Belange in der Stadtentwicklung bilden. Eine weitere Karte zeigt die Standorte aller Defibrillatoren in der Stadt. Auch kulturelle Projekte sind im Portal zu finden. „Eine besondere Karte widmet sich den Stolpersteinen in Baden-Baden. Zu jedem verlegten Stein sind die Hintergrundinformationen in der Karte hinterlegt“, verdeutlicht Maier die Vielseitigkeit der Anwendung. In Deutschland und zahlreichen weiteren Ländern Europas erinnern seit den 1990er Jahren sogenannte Stolpersteine an die Opfer der Nazidiktatur. Eine weitere neue Besonderheit ist ein Luftbildvergleich, der Entwicklung des Stadtgebiets widerspiegelt. Mithilfe dieser Übersichtskarte können Luftbilder aus dem Jahr 1968 mit Aufnahmen aus dem Jahr 2020 abgeglichen werden.

Umsetzung dauerte ein halbes Jahr

Die Umsetzung des neuen Portals habe ein halbes Jahr gedauert. Das Projekt wurde in Eigenregie durchgeführt. Da alle Daten durch das Fachgebiet verwaltet werden, können sie stetig weiterentwickelt werden. „Wir haben versucht, uns möglichst zukunftsorientiert aufzustellen. Da wir von keinem Dienstleister abhängig sind, können wir das Portal nach unseren Vorstellungen fortschreiben“, erklärt Hetzel. Denn mit den Neuerungen sei das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Die Anbindung von Sensoren zur Einbindung von Live-Daten sei ein Thema, das in den kommenden Jahren immer wichtiger werde. „Dann lassen sich aktuelle Daten wie Pegelstände, Niederschlagsmengen oder Temperaturen live von zu Hause abfragen“, blickt Hetzel in die Zukunft.

red.