Nachhaltige Energie für den Rhein-Lahn-Kreis

Elektrische Energie für bis zu 200.000 Menschen: Ein solches Windpark-Projekt soll bei Lahnstein am Oberen Mittelrhein entstehen. Dafür haben sich vier Kommunen, ein privater Grundeigentümer und der regionale Energieversorger evm zusammengetan.

Vertragsunterzeichnung in der Lahnsteiner Stadthalle: Dr. Steffen Weil und Christoph Hesse (evm, v.l.), Privateigentümer Sebastian Graf von Kanitz, Oberbürgermeister Lennart Siefert (Lahnstein), die Ortsbürgermeisterinnen Michaele Lehmler (Becheln) und Sonja Puggé (Schweighausen) sowie Ortsbürgermeister Andreas Schilbach (Frücht). Foto: Matthias Brand/evm

Die Verträge wurden Mitte April unterzeichnet. Die Projektierer rechnen mit der Lieferung von Ökostrom für die Region ab 2028. Mit dem Windpark Lahnhöhe wollen die Partner einen Beitrag zum Ausbau Erneuerbarer Energien leisten. Einen Energieertrag von rund 260 Millionen Kilowattstunden pro Jahr erwartet der Energieversorger evm von dem größten Projekt.

Der Lahnsteiner Oberbürgermeister Lennart Siefert spricht von einem „wirkungsvollen Beitrag zur Energiewende“. Im Rhein-Lahn-Kreis leben rund 125.000 Einwohner, die „grüne“ Stromproduktion wird den dortigen Verbrauch also weit überschreiten.

Ausschlusskriterien berücksichtigt

Neben der Stadt Lahnstein haben auch die Ortsgemeinden Becheln, Frücht und Schweighausen das Angebot von evm angenommen, auf kommunalen Flächen diesen Windpark entstehen zu lassen. Die zu erwartenden Pachtzahlungen sind für die Gemeinden eine wichtige Einnahmequelle. Allein Lahnstein könne mit jährlichen Einnahmen von zwei Millionen rechnen. Zudem werde die regionale Wertschöpfung gestärkt. Die Kommunen leisten außerdem einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele.

Vor der Unterzeichnung der Gestattungsverträge waren die Potenzialflächen für Windenergienutzung ermittelt worden. „Dabei wurden beispielsweise einzuhaltende Mindestabstände zur Wohnbebauung gewahrt und Ausschlussflächen des Naturschutzes oder des angrenzenden UNESCO-Welterbegebiets berücksichtigt“, sagt evm-Vorstandsmitglied Christoph Hesse.

Bis zu 16 Windräder mit einer Nabenhöhe von rund 180 Metern können demzufolge entstehen. Zuvor sind Planungsunterlagen zu erstellen und notwendige Gutachten, etwa zum Artenschutz, einzuholen, bevor das zentrale Energiewendeprojekt in der Stadt Lahnstein und der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau umgesetzt werden kann.

Ein Meilenstein für die Region

Um ein Projekt dieser Größenordnung auf den Weg bringen zu können, sei im Vorfeld ein gemeinsamer politischer Wille vonnöten gewesen, betont der Lahnsteiner Oberbürgermeister Siefert. Den beteiligten Gremien sei er dafür ausgesprochen dankbar. Nun könne die Stadt Lahnstein stolz darauf sein, „Teil dieses wegweisenden Projekts zu sein, das einen erheblichen Beitrag zur Energiewende leisten wird.“

Er ergänzt: „Der Windpark Lahnhöhe ist ein bedeutender Meilenstein für unsere Stadt und die Region. Wir setzen ein klares Zeichen für den Klimaschutz und eine nachhaltige Energieversorgung. Zudem verbirgt sich dahinter eine enorme Wirtschaftsleistung und das größte Wirtschaftsprojekt der letzten Jahrzehnte in Lahnstein.“

red.