Ludwigshafen hat beschlossen, sämtliche Neubauten und Sanierungen von nun an vollständig klimaneutral auszuführen. Das gilt auch für zwei Schulbauprojekte: Dabei müssen unter anderem die Nutzung von erneuerbaren Energien und das Prinzip des zirkulären Bauens berücksichtigt werden.
Die Stadt Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz hat vor Kurzem festgelegt, dass städtische Bauprojekte vollständig nachhaltig geplant und realisiert werden müssen. Das gilt sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen. Außerdem soll bei der Kostenrechnung ein realistischer CO2-Preis angesetzt werden. Einen entsprechenden Beschluss hat der Stadtrat gefasst. Damit nimmt die Stadt eine landesweite Vorreiterrolle ein.
In naher Zukunft stehen in Ludwigshafen zwei Schulbauprojekte an. Deren Planung unterliegt ebenfalls den beschlossenen Regeln: Der Fokus liegt auf hochwirksamem Wärmeschutz und effizienter Anlagentechnik, basierend auf erneuerbaren Energien oder treibhausgasarmen Energieträgern. Photovoltaik muss mit eingeplant werden.
Mehr Recycling, weniger CO2
Außerdem soll beim Errichten der Schulgebäude das „Prinzip des zirkulären Bauens“ angewendet werden. Neubauten werden dabei als Rohstofflager betrachtet. Schon bei der Planung ist zu berücksichtigen, dass nach dem Ende der Gebäudenutzung der größtmögliche Anteil an Komponenten wiederverwendet werden kann. Neu eingebrachte Baumaterialien sind so zu wählen, dass sie möglichst schadstofffrei sind und den geringstmöglichen CO2-Fußabdruck aufweisen – so heißt es in der Richtlinie.
Alexander Thewalt, Baudezernent von Ludwigshafen, sieht in dem Ratsbeschluss einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu mehr kommunalem Klimaschutz und einen messbaren Beitrag zum sparsamen Umgang mit Haushaltsmitteln. Denn obwohl klimaneutrales Bauen in der Regel teurer ist als der konventionelle Standard, betont er: „Über die Nutzungsdauer von Gebäuden betrachtet, rechnet sich der höhere Aufwand in jedem Fall.“