Kommunaler Wärmeplan für kleinere Städte und Gemeinden

Die Wärmewende umsetzen: In Aindling startet ein Pilotprojekt für einen kommunalen Wärmeplan. Foto: Adobe Stock/PixelboxStockFootage

Einsparpotenzial heben, Klimaziele erreichen:  Die bayerische Marktgemeinde Aindling startet gemeinsam mit dem Energiedienstleister Energie Schwaben ein Pilotprojekt zur Umsetzung der Wärmewende.

Den Fahrplan zur Klimaneutralität im Wärmesektor mit einem kommunalen Wärmeplan erstellen: Das ist das Ziel eines Pilotprojekts, das die Marktgemeinde Aindling gemeinsam mit dem Unternehmen Energie Schwaben umsetzt. Für Gertrud Hitzler, Erste Bürgermeisterin in Aindling, hat das Thema Gewicht: „Wir haben hier in Aindling schon gute Grundlagen, um die Wärmewende zu schaffen, aber da ist noch Luft nach oben. Wir wollen Vorreiter im Klimaschutz werden, und Energie Schwaben unterstützt uns dabei, die beste Lösung zu entwickeln.“ Bis Anfang April soll der erste Handlungsplan für Aindling fertig sein. „Wir freuen uns sehr, dass wir das Pilotprojekt gemeinsam mit Aindling umsetzen dürfen“, betont Markus Last, Sprecher der Geschäftsführung Energie Schwaben. „Gerade in unserer Region können kleinere Städte und Gemeinden einen unschätzbaren Beitrag zur Wärmewende leisten. Und genau diese Kommunen wollen wir unterstützen.“

Die gesetzliche Verpflichtung zum Wärmeplan wird in Bayern voraussichtlich Kommunen ab 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner betreffen. Doch gerade in Bayerisch-Schwaben sind viele Gemeinden kleiner – und hier liegt ebenso viel Potenzial für effiziente Energieversorgung wie in Mittel- und Großstädten. Die Ziele sind klar: Deutschland muss bis 2045 klimaneutral sein, Bayern hat sich dieses Ziel sogar schon fünf Jahre früher gesetzt.

Für den kommunalen Wärmeplan von Aindling werden zunächst die relevanten Daten gesammelt, um auf dieser Grundlage die wichtigsten Handlungsfelder zu ermitteln. In dieser Bestandsanalyse geht es um Einsparpotenziale und bisher ungenutzte Wärme. Wo muss viel geheizt werden – Schulen zum Beispiel? Und wo wird eventuell Wärme erzeugt, die nicht genutzt wird – in der Kläranlage vielleicht?

Diese Bedarfe und Potenziale soll der kommunale Wärmeplan ermitteln und zusammenführen. Wärmeplaner werden verschiedene Varianten durchrechnen und dabei erneuerbare Energien einbeziehen, die Kosten und ihre Amortisation ermitteln und den Wärmebedarf mit dem vorhandenen beziehungsweise zu schaffenden Wärmeangebot vergleichen. Daraus wollen die Marktgemeinde Aindling und Energie Schwaben die Wärmewendestrategie mit geeigneten Maßnahmen entwickeln und einem Zeitplan mit kurz-, mittel- und langfristigen Zielen.

Auch Fördermöglichkeiten wolle das Energieunternehmen recherchieren, um die Maßnahmen der Kommune bezahlbar ausgestalten zu können. Der Wärmesektor spiele dabei eine wichtige Rolle. Ziel sei, den Gesamtbedarf zu reduzieren und gleichzeitig die Versorgung mit Wärme für Heizung und Warmwasser sowie den industriellen Bedarf sicherzustellen. Die benötigte Energie soll dann aus erneuerbaren Quellen stammen.

red.