Obwohl der Rasen auf kommunalen Grünflächen im Winter nicht aktiv wächst, stehen wichtige Aufgaben an – damit die Rasenpflanze fit bleibt und im Frühling wieder gut dasteht.
Aufliegendes Laub und andere organische Ablagerungen tun dem Rasen nicht gut. Zwar schützen sie bedingt vor Witterungseinflüssen, doch es gibt eine Kehrseite: Werden die Blätter nicht entfernt, könnten sie eine Feuchtekammer bilden und schädlichen Pilzbefall hervorrufen. Mit Kompakttraktoren mit Schwenkgebläse können die Flächen freigepustet werden, wie das das auf die Herstellung von Maschinen der Rasenpflege- und Kommunaltechnik spezialisierte Unternehmen Wiedenmann mitteilt.
Unterhalb der Grasnarbe stockt es auf andere Art, wie das Unternehmen erläutert. Wurde die Flächen während des Jahres intensiv genutzt, können sich Verdichtungshorizonte gebildet haben. Die Verhärtungen beeinträchtigen die Luftzirkulation im Erdreich, die Aufnahme von Nährstoffen und den Abtransport des Regenwassers. Abhilfe schaffe auch hier ein Anbaugerät, etwa die Tiefenlockerer: Sie durchlöchern oder schlitzen den Boden und verschaffen den Wurzeln wieder Luft. Das verbessere auch den Wasserablauf.
Falls der pH-Wert des Bodens im Herbst getestet und eine Kalkanwendung empfohlen wurde, ist der Winter eine gute Zeit dafür. Der Kalk dringt dann langsamer ins Erdreich ein und gleicht den pH-Wert sanft aus. Ein leichter Winterdünger unterstützt den Rasen, die karge Zeit besser zu überstehen und im Frühling schneller zu grünen.
Obacht bei Frost: Dann sollten die Rasenflächen nicht betreten werden, um die Pflanzenteile vor Bruchschäden zu bewahren, wie Wiedenmann erläutert. Ein Absperren sei sinnvoll. So lasse sich auch der Eintrag von Streusalz in die Grasnarbe reduzieren. Salz führt zu „Verbrennungen“ und kann nachhaltig schaden. Insbesondere der Flächensaum ist betroffen. Dass bei Minusgraden nicht bewässert werden sollte, versteht sich von selbst. Falsch wäre indes, im Winter ganz auf die Wassergabe zu verzichten. Denn auch trockene Winter reduzieren die Bodenfeuchte und können Wurzeln absterben lassen. Gießen nach Bedarf ist somit ganzjährig angezeigt.
Der regelmäßige Kontrollblick auf die Grasnarbe ist laut Wiedenmann auch im Winter erforderlich. Die vergleichsweise wenigen Arbeiten dürften sich zu Saisonbeginn durch ein besseres Wuchsbild auszahlen und den Folgeaufwand reduzieren.
red.