Kataster für Flächenmanagement

Die Benutzeroberfläche des Katasters für Flächenmanagement. Foto: Innenministerium Schleswig-Holstein

Das Land Schleswig-Holstein unterstützt seine Kommunen mit einer kostenlosen Web-Anwendung für das Flächenmanagement.

Das Innenministerium Schleswig-Holstein stellt den Kommunen im Land das Flächenmanagementkataster Schleswig-Holstein (kurz FMK SH) als neue Web-Anwendung kostenlos zur Verfügung. Die Kommunen können darin laut dem Ministerium ihre Flächenpotenziale zur Nachverdichtung und Umnutzung sowie zur Entwicklung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen erfassen, planen und bewerten. Das Angebot richte sich ausschließlich an kommunale Akteure und sei eine wertvolle Unterstützung für die gemeindliche Entwicklung.

„Der sparsame Umgang mit der Ressource Boden und der Ausbau der erneuerbaren Energien sind wichtige Themen unserer Zeit und stellen die Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Das Flächenmanagementkataster bietet den Kommunen die Möglichkeit, ihre vorhandenen Flächenpotenziale zu bewirtschaften und möglichst wieder in eine neue Nutzung zu bringen. So können gezielt Flächen für eine Wohn- und Gewerbenutzung gesucht und beplant werden“, erklärt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.

Vorrang für Innenentwicklung

Der Fokus liege auf der Innenentwicklung. Die Inanspruchnahme von neuen Flächen auf der grünen Wiese solle nach Möglichkeit vermieden werden. Flächenrecycling habe demnach Vorrang vor einer Außenentwicklung. Eine flächensparende Siedlungsentwicklung soll befördert werden und werde durch das FMK SH nachvollziehbar dargestellt. Durch die Zugangsbeschränkung sei ein sicherer Umgang mit den Daten gewährleistet. Die Kommunen können mit Hilfe des Informationssystems einfach und übersichtlich Potenzialflächen erfassen und diese für ihre Gremienarbeit aufbereiten. Die verschiedenen Funktionen wurden nach Angaben des Ministeriums in einer zweimonatigen Testphase mit interessierten Kommunen erarbeitet und auf ihre Bedürfnisse angepasst. Die umfangreiche Web-Anwendung können sowohl Kreise und Ämter als auch alle Gemeinden gleich welcher Größe nutzen.

Die Implementierung eines PV-Freiflächenatlasses schaffe den Kommunen zusätzlich einen Überblick über den Bestand von Photovoltaik-Freiflächenanlagen in ihrem Gemeindegebiet und gebe ihnen die Möglichkeit, neue Anlagenstandorte einfacher und mit Mensch und Natur verträglich zu planen. Netzbetreiber bekommen gleichzeitig frühzeitiger Kenntnis über neue Planungen im Land und die Chance, rechtzeitig einen Anschluss an das Leitungsnetz sicherzustellen. In den kreisfreien Städten Flensburg, Kiel, Neumünster und Lübeck sowie im Kreis Stormarn wurden laut Ministerium im Rahmen des Projektes darüber hinaus vom Land geförderte Flächenmanagements bewilligt, um die Kommunen bei einer zukunftsorientierten Flächenentwicklung zu unterstützen. Die Flächenmanagerinnen und -manager tauschen sich laut Ministeriumsangaben im Netzwerk über die Herausforderung der nachhaltigen Flächenentwicklung aus und profitieren vom konstruktiven Wissenstransfer. Dabei würden sie zusätzlich vom Landesprojekt mit Informationen zu aktuellen Entwicklungen begleitet.

red.