In drei Kategorien ist kürzlich der Deutsche Fahrradpreis 2024 in Köln verliehen worden – erstmals auch in der Kategorie Ehrenamt. Der Wettbewerb zeichnet innovative Projekte rund um den Radverkehr aus.
Der diesjährige Deutsche Fahrradpreis geht zweimal nach Hessen, einmal nach Baden-Württemberg und indirekt einmal nach Nordrhein-Westfalen. Beim Deutschen Fahrradpreis handelt es sich um eine Initiative des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) und der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS NRW). Unterstützt wird der Wettbewerb vom Zweirad-Industrie-Verband e.V. und vom Verbund Service und Fahrrad e.V.
Vorbilder für die gesamte Fahrradbranche
„Die diesjährigen Gewinner des Deutschen Fahrradpreises stärken vor allem die Radverkehrsinfrastruktur in den Kommunen, was mich sehr freut. Denn genau dort profitieren die Bürger direkt von Ideen und neuen Konzepten“, erklärte Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, im Rahmen der Preisverleihung. „Das macht die Gewinner zu Vorbildern für die gesamte Fahrradbranche. In diesem Jahr haben die smarte Vernetzung der Radwege in Frankenberg und die Planung sicherer Fahrradabstellanlagen an Bahnhöfen in Baden-Württemberg die Jury überzeugt. Ganz besonders freue ich mich auch über den Preis in der Kategorie Ehrenamt: Die Initiative BiciBus-Deutschland begeistert Kinder für das Radfahren und verhilft ihnen von klein auf zur selbstständigen Mobilität auf dem Rad.“
„Besonders freut mich, dass dieses Jahr viele Bewerbungen aus vermeintlich kleineren Kommunen in die engere Auswahl der Jury gekommen sind. Diese Projekte verdeutlichen, dass die Mobilitätswende kein Großstadt-Thema ist, sondern Menschen überall davon profitieren“, ergänzte Christine Fuchs, Vorstand der AGFS NRW.
Die Gewinner des Deutschen Fahrradpreises 2024
In der Kategorie Infrastruktur belegt das Projekt „Smart, vernetzt und grün – integrierte Radverkehrsplanung in Frankenberg“ Platz eins. Die attraktive Radverkehrsachse entlang der Eder schafft kurze und sichere Verbindungen zwischen Wohn-, Arbeits- und Freizeitstätten. Andreas Marquardt, Radverkehrsbeauftragter des BMDV, der den Preis überreichte, betonte, wie gut die grüne und blaue Infrastruktur berücksichtigt und umfassend die verschiedenen Zielgruppen mit einbezogen wurden. Das Projekt zeichnet sich durch die schnelle Vernetzung von Quartieren aus und wird für seine Innovationen im Bereich ökologischer, nachhaltiger und wartungsarmer Infrastruktur gewürdigt.
Die „Beratungsstelle B+R: fachliche Unterstützung und Prozessbegleitung“ aus Baden-Württemberg gewann in der Kategorie Service & Kommunikation. Sie unterstützt Kommunen bei der Planung von Fahrradabstellanlagen an Haltestellen und fördert so das öffentliche Fahrradparken. Laudator Torsten Hieke, Vorstand des Verbund Service und Fahrrad e.V., lobte das breite Beratungsangebot sowie das große Engagement bei der proaktiven Ansprache von mehr als 1.000 Kommunen in Baden-Württemberg. Das Projekt stärkt die wichtige Verknüpfung von Fahrrad und ÖPNV und die Förderung von Intermobilität.
Den ersten Platz in der neuen Kategorie Ehrenamt belegte „BiciBus-Deutschland“. Das Projekt mit Sitz in Frankfurt fördert das gemeinsame Radfahren zur Schule, stärkt den Zusammenhalt von Eltern und Gleichgesinnten und trägt zur Förderung der eigenständigen Mobilität von Kindern bei. Britta Sieper, Geschäftsführerin PUKY GmbH & Co. KG und ZIV-Vorstandsmitglied, die den Preis überreichte, unterstrich, wie wichtig es ist, die Jüngsten in die Verkehrswende mit einzubinden.
An einen ganz besonderen Fernsehstar ging die Auszeichnung als Fahrradfreundlichste Persönlichkeit: Die Maus, bekannt aus „Die Sendung mit der Maus“. Ihre vielfältigen Beiträge zur Förderung des Fahrradfahrens unterstützen dabei, Fahrradfahren als gesunden und nachhaltigen Lebensstil bei Kindern zu etablieren. Moderator André Gatzke nahm den Preis gemeinsam mit der Maus von Laudatorin Christine Fuchs, Vorstand der AGFS NRW, entgegen: „Es erreichen uns immer wieder tolle Kinderfragen, zum Thema Fahrrad und Verkehr. Wunderbar, dass unsere Beiträge – ob im Fernsehen, Radio oder Online – nicht nur bei den Kindern, sondern auch hier so gut ankommen. Das ist für uns eine große Ehre und eine tolle Auszeichnung!“
Red.