Epoxidharz zeigt seine Stärke

In Landau wurde ein defekter Hausanschluss mit einem neuartigen Epoxidharz vollständig abgedichtet. Das dauerflexible Harz eignet sich unter anderem für die Anbindung von Polyethylen-Linern.

Sogar ein paar Pfälzer Weinhoheiten schauten vorbei, als der Kunstharzhersteller Resinnovation aus Rülzheim bei Karlsruhe zusammen mit der Firma Dreisigacker aus dem südpfälzischen Birkweiler im vergangenen Jahr vor den Toren der Landesgartenschau zu Sanierungsarbeiten antrat. Die Aufgabe bestand darin, einen mit Liner sanierten Hausanschluss an einen Revisionsschacht anschließen. Nicht ganz Routine, denn zum einen waren Altrohr und Gerinne aus Polyethylen (PE), zum anderen war der Liner nicht fachgerecht eingebaut worden. Auslöser für die Sanierung waren Verstopfungen des Hausanschlusses, die sich in den vergangenen eineinhalb Jahren gehäuft hatten. Auf der Suche nach der Ursache der Verstopfungen wurde deutlich: Der Hausanschlussliner, der das Altrohr sanieren sollte, war nicht richtig eingebaut worden und hatte dadurch Falten geworfen.

Um das Abflusshindernis zu beseitigen, hatten die Entsorgungswerke Landau (EWL) zunächst einen Revisionsschacht in den mit Rosen bepflanzten Vorgarten des Mehrfamilienhauses gesetzt. „Wir hatten gehofft, das Problem durch das Setzen des Schachtes über der Falte im Liner beheben zu könnten“, erläutert Tiefbauingenieur Anton Zips, der zuständig ist für Kanalarbeiten der EWL. Das Verstopfungsproblem blieb trotz der durchgeführten Maßnahme bestehen.

Erst der Einsatz von „Harz 8“ von Resinnvation brachte die Lösung. Das dauerflexible Epoxidharz für Lineranbindungen dichtet Ringspalten bei PE zuverlässig ab. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) hat die Zulassung des Produkts vor Kurzem um diese zusätzliche Stärke des Harzes erweitert.

Vor Ort stellte sich für die Techniker die Situation wie folgt dar: Der Liner war nicht richtig aufgestellt worden. Statt am Altrohr anzuliegen, zeigte sich fast rundherum um den Liner ein fingerbreiter Ringspalt, was insbesondere im Sohlenbereich ein gravierendes Abflusshindernis darstellt. Um einer effektiven Anbindung mit Harz 8 den Boden zu bereiten, frästen die Anwendungstechniker nach einer gründlichen Reinigung zunächst den Liner an. Wichtig war auch ein Einschnitt in das Gerinne. Dadurch bekommt das Harz Halt, und das Wasser hat keine Möglichkeit, sich unter das Harz zu arbeiten.

Anschließend wurde das rote Epoxidharz rund um den fehlerhaft aufgestellten Liner aufgetragen. Der Ringspalt zwischen Liner und Altrohr wurde gefüllt. Zudem wurde eine kleine Rampe aus Harz in Fließrichtung geformt, um dem Abwasser einen hindernisfreien Ablauf zu gewährleisten. Mit der zur Rampe geformten und geglätteten Oberfläche sorgt die Anbindung nun dafür, dass das Abwasser wieder hindernisfrei in den Hauptkanal abfließen kann. Die Verstopfungen gehören damit der Vergangenheit an.

Katja Nicklaus